Oberhausen. . Die Stadt will ein Haupttor zum Rotlichtviertel komplett schließen – und das hat durchaus einen politischen Hintergrund.

Die Frage, ob ein Tor geschlossen wird oder geöffnet bleibt, mag zunächst banal erscheinen. Ist es aber nicht. Solche Aktionen sind vor dem Hintergrund zu sehen, dass Oberbürgermeister Daniel Schranz die Rote Meile aus der Innenstadt verbannen will. Er macht das Bordellviertel für den Verfall der Innenstadt verantwortlich. Doch da stellt sich die Frage, inwieweit ein einzelner kleiner Bereich in der City für den Niedergang der gesamten Innenstadt sorgen kann. Ist es nicht vielmehr eine missglückte bzw. fehlende Stadtplanung, die zum Abstieg der Innenstadt geführt hat?

Bevölkerungsstruktur in der Innenstadt

Sozialhilfe- und Hartz-IV-Empfänger, Arbeitslose, Alleinerziehende, Flüchtlinge – Menschen mit geringer Kaufkraft wurden in der City geballt in zum Teil heruntergekommenen Häusern untergebracht. Nordafrikaner starteten mit Drogenverkäufen mitten in der City. Die Kaufleute klagen über Ladendiebstähle. Die Stadt vermüllt. Aber all das hat mit der Flaßhofstraße erst einmal nichts zu tun, sondern mit der Bevölkerungsstruktur in der Innenstadt.

Die Hattinger Wohnstättengenossenschaft ist in Absprache mit der Stadt bereits vor Jahren einen anderen Weg gegangen. Sie hat ihre alten Bestände renovieren lassen und dann darauf geachtet, dass die Mischung der Mieter möglichst ausgeglichen ist. Dieses Konzept der Durchmischung ist offenbar aufgegangen.