OBERHAUSEN. Nach anfänglichen Problemen wird auf der Baustelle des Restaurants Xiao fleißig gearbeitet. Andernorts auf dem Stahlwerksgelände hakt es dagegen.

Die Bauarbeiten laufen, spätestens im Sommer nächsten Jahres soll das neue chinesische Großrestaurant Xiao auf dem alten Stahlwerksgelände gegenüber dem Centro eröffnen. Gestiegene Baukosten und Probleme mit dem Baugrund der Industrie-Brache hatten die Pläne zuletzt ins Stocken gebracht. Doch jetzt sei alles auf dem Weg, erklärte Bauherr Xiaofeng Zhan am Montag bei der feierlichen Grundsteinlegung.

Mehr als 5 Millionen Euro investiert der Unternehmer in den Oberhausener Standort – rund eine Million Euro mehr als ursprünglich geplant. Der Boom in der Baubranche habe die Kosten in die Höhe schießen lassen. Zudem habe man wegen der schwierigen Bodenverhältnisse 150 Bohrpfähle in die Erde lassen müssen, um die Standsicherheit des Gebäudes zu gewährleisten, ergänzt Architekt Marcus Schenk vom Architekturbüro Hausmann & Schenk. Das habe man nicht vorhersehen können.

Architektur als Blickfang

„Hier wird nicht gespart, sondern geklotzt“, zeigte sich der Bauherr gestern dennoch gelassen. Sogar nach Feixen stand ihm der Sinn: „Jetzt bitte Gas geben“, spornte er die Handwerker lachend an. Die gestiegenen Kosten seien selbstverständlich kein Grund zur Freude. „Aber wir denken, dass das bei den Gästen ankommen wird.“ Denn mit seinem Restaurant wolle er sich deutlich absetzen vom Einheitsbrei anderer Systemgastronomen. Er wolle auch architektonisch etwas bieten: offene und helle Strukturen, viel Glas, im Eingangsbereich soll sich die Fensterfront bis aufs Dach ziehen, so dass ein Panoramafenster entsteht. Rund 420 Sitzplätze soll das Restaurant haben, verteilt auf einen Innenbereich und eine Terrasse.

© Hausmann & Schenk Architekten

20 Prozent seiner Gäste seien Spontanbesucher, erklärt der Geschäftsmann. Die Architektur diene dabei als Blickfang: Die Menschen sollen im Vorbeifahren auf das Restaurant aufmerksam werden und sich für einen Xiao-Besuch entscheiden.

Von der Konkurrenz abheben muss sich Xiao auch vor Ort, denn immerhin befinden sich zwei weitere Großrestaurants in direkter Nachbarschaft am Brammenring. Allerdings mit grundsätzlich unterschiedlichen Speisekarten: In der L’Osteria gibt’s hauptsächlich Pizza und Pasta, im „The Ash“ Steaks und andere Grillgerichte.

Auf der anderen Seite des neuen Restaurants drehen sich ebenfalls noch die Baukräne, dort entsteht ein neues Hotel der Kette „Super 8“. Die Investition Zhans bringe Bewegung in die Entwicklung des alten Stahlwerksgeländes, sagte Oberbürgermeister Daniel Schranz bei der Grundsteinlegung. Das sei wichtig, um die Attraktivität der Neuen Mitte für den Städtetourismus zu erhalten beziehungsweise zu steigern. Immerhin locke das Centro jährlich rund 23 Millionen Besucher in die Stadt.

Kein Antrag für Spielplatz

An anderer Stelle auf dem Stahlwerksgelände scheint es derweil dagegen zu haken: Der niederländische Betreiber Ballorig hatte im vergangenen Oktober angekündigt, 2018 einen bis zu 3200 Quadratmeter großen Indoor-Spielplatz für Kinder und Jugendliche am Brammenring zu eröffnen. Doch noch tut sich nichts, bislang ist nicht einmal ein Bauantrag bei der Stadt eingegangen, wie ein Sprecher auf Nachfrage bestätigt.

Schriftliche Anfragen an die Betriebsleitung von Ballorig Deutschland blieben bislang unbeantwortet, auch auf Anfragen an den Vermarkter des Geländes, der irischen Euro Auctions, gab es bislang keine Reaktion.