oberhausen. . Andrea-Cora Walther und Albert Karschti trennen sich. Karschti verlässt die Ratsgruppe und tut sich mit einem einstigen Kontrahenten zusammen.

Die Ratsgruppe der Bürgerliste steht vor dem Aus. Die bisherigen Mitglieder, Andrea-Cora Walther und Albert Karschti, gehen ab sofort getrennte Wege. Karschti verlässt die Bürgerliste und gründet mit dem Ratsmitglied Werner Nowak eine neue Gruppe. Andrea-Cora Walther vertritt künftig als Einzelkämpferin die Interessen der Bürgerliste im Rat.

Es ist das nächste Kapitel in der traurigen Geschichte eines einstigen Bürgerbündnisses, das bei der Kommunalwahl 2014 aus dem Stand fast neun Prozent der Wählerstimmen geholt hat. Doch der erste Streit ließ nicht lange auf sich warten: Albert Karschti und Andrea-Cora Walther trennten sich vom Bündnis Oberhausener Bürger (BOB) und gründeten mit der Bürgerliste nicht nur eine neue Gruppe im Rat, sondern auch eine neue Wählergemeinschaft. Während die BOB-Mitglieder sich weiter zerfleischten, schien die Arbeit der Bürgerliste vergleichsweise harmonisch zu laufen.

Kein Vertrauen mehr

Doch Probleme, so ist zu hören, gab es auch hier schon lange. Zum Bruch hätten letztlich „konträre Standpunkte“ geführt, wie Albert Karschti in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit Werner Nowak schreibt. „Gescheitert sind wir vor allem an dem Vorhaben, die politische Arbeit der Ratsgruppe und der Wählergemeinschaft der Bürgerliste zu professionalisieren.“ Die Grundlage einer vertrauensvollen Zusammenarbeit sei nicht mehr gegeben.

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An drea-Cora Walther bestätigt die Trennung, dementiert allerdings Gerüchte, sie würde nun der Fraktion der Linken beitreten. Sie werde als Einzelmitglied im Rat bleiben, die Wählergemeinschaft wisse sie hinter sich. Die Arbeit der Bürgerliste werde wie gewohnt fortgeführt.

Albert Karschti und sein künftiger Gruppenkollege Werner Nowak sind keine Unbekannten. Im Bürgerbündnis BOB arbeiteten sie einst zusammen – bis besagte Streitigkeiten sie trennten. Man habe aus den Fehlern gelernt und wolle nun nach vorne blicken.

Sachmittel: ein Büro samt Rechner

Nowak, der sich zwischenzeitlich auch von seinen einstigen BOB-Kollegen im Rat, Peter Bruckhoff und Karl-Heinz Mellis, getrennt hat, ist bislang Einzelmitglied im Rat. Als Teil einer Gruppe könnte er nun das erhalten, was er wiederholt gefordert hat: Sach- und Personalkosten. Karschti kündigt an, die Bürgerlisten-Gruppe zum 30. September zu verlassen.

Damit dürften an diesem Tag auch die finanziellen Zuweisungen enden, die die Stadt bislang der Gruppe zur Verfügung gestellt hat. Dieses Geld fließt aller Voraussicht nach künftig an die neue, noch namenlose Gruppe von Karschti und Nowak. Andrea-Cora Walther stünden dann nur noch Sach- und Kommunikationsmittel zu, im Fall von Werner Nowak waren das: ein Büro samt Rechner.