Oberhausen. . Die Ökobilanz ist positiv, jetzt will das Spaßbad an der Marina stärker auf lokale Themen setzen: Integration, Schwimmkurse und Spendenaktionen.
Der Aquapark in Oberhausen will künftig noch stärker in soziale Projekte investieren. Anfang 2013 hatte sich das Bergbau-Erlebnisbad an der Marina zum Ziel gesetzt, sozialer, umweltfreundlicher und auch wirtschaftlich nachhaltiger zu werden. Während im sozialen Bereich derzeit vieles in Planung sei, falle die Ökobilanz nach sechs Jahren gut aus, wie Betriebs- und Personalleiter Timo Schirmer auf Nachfrage berichtet. So spare das Bad inzwischen rund 100 000 Euro Energiekosten pro Jahr.
Durch eine Umstellung auf LED-Lampen in der Schwimmhalle und im Parkhaus sowie diverse technische Neuerungen, etwa Bewegungsmelder, Zeitschaltuhren und eine verbesserte Lüftungsanlage, habe man allein die Stromkosten von 25 000 auf gut 20 000 Euro im Monat senken können.
Energiesparen hat oberste Priorität
„Generell gilt: Das beste Energiesparen ist das Abschalten“, erklärt Schirmer. Weil das im täglichen Betrieb aber nur schwer umsetzbar sei, hätten neue Energiesparkonzepte auch künftig oberste Priorität. „Denn nicht nur der Umweltschutz liegt uns am Herzen, auch wirtschaftlich wollen wir nachhaltig gesund bleiben.“
Für das kommende Jahr ist deshalb ein Ausbau der 300 Quadratmeter großen Solaranlage auf dem Dach der Schwimmhalle geplant. Dadurch soll die Leistung von aktuell 30 auf 80 Kilowatt steigen und fortan den eigenen Bedarf abdecken.
Neue Rutsche soll Anfang 2019 eröffnen
Auch beim Bau der neuen, knapp 100 Meter langen Drei-Röhren-Rutsche achte man auf eine ökologisch wie ökonomisch nachhaltige Umsetzung – etwa durch LED-Technik und maximale Wasserersparnis. Anfang 2019 soll die thematisch am Bergbau orientierte Rutsche eröffnet werden.
Trotz aller Erfolge gibt sich Schirmer noch nicht zufrieden – und mahnt zur Beharrlichkeit: „Unsere Initiative lebt von den Vorschlägen und der Konsequenz unserer Mitarbeiter. Und natürlich wird es von Zeit zu Zeit schwerer, neue Ideen zu kreieren.“ Sechsmal im Jahr tage deshalb ein Nachhaltigkeitsrat, bei dem Mitarbeiter aus jedem Arbeitsbereich neue Ideen und Erfahrungen austauschen.
Bad verschenkt Schwimmflügel
Über die Jahre habe man auf diese Weise festgestellt, dass Badegäste sich wesentlich mehr für lokale Themen und soziales Engagement vor Ort interessierten als etwa für das Brunnenbau-Projekt in Afrika. Aus diesem Grund, erklärt Schirmer, will das Bad „in Zukunft verstärkt im sozialen Bereich investieren“.
So sollen zum Beispiel die kostengünstigen Schwimmkurse für Osterfelder Grundschüler ausgebaut und 1000 Schwimmflügel an die Eltern von Kleinkindern verschenkt werden. Darüber hinaus will das Bad auch im kommenden Jahr wohltätige Vereine wie die Oberhausener Tafel mit Spenden unterstützen.
Auch das Thema Flucht und Integration spiele eine zentrale Rolle: In der Küche des Schwimmbads seien inzwischen zwei Flüchtlinge aus Syrien und Mali beschäftigt, Aktionen wie „Mit Sicherheit gut ankommen“ sollen auch künftig auf die unhaltbare Situation von Asylsuchenden aufmerksam machen – und für die Bedeutung einer gelungenen Integration sensibilisieren. Vor einem Jahr hatte der Aquapark zusammen mit der Stiftung Outlaw ein Schlepperboot in der Marina ausgestellt.
>>> Aquapark freut sich über „Public Value Award“
Der Oberhausener Aquapark ist im Juli von der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen mit dem „Public Value Award“ ausgezeichnet worden. In der Kategorie „Hallen-, Kombi- und Freizeitbad“ gewann das Bergbau-Erlebnisbad den 2. Preis. Deutschlandweit wurden sieben Bäder prämiert.
Die Fachjury begründete die Auszeichnung des Bads mit dessen „Selbstverständnis als gemeinwohlfördernde Institution“. Die Preisverleihung findet im Rahmen der Messe „interbad“ am 23. Oktober in Stuttgart statt.