Oberhausen. . Bundesprogramm übernimmt 90 Prozent der Kosten für die Sanierung der Theater-Technik. Bühnenmaschinerie stammt teils noch aus der Nachkriegszeit.
Die Chance wäre fast verstrichen, millionenschwere Fördermittel aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen“ für das Theater abzurufen. Nur per Dringlichkeitsentscheid bleibt diese Option für die Stadt erhalten. So begründete Kämmerer Apostolos Tsalastras jetzt im Kulturausschuss das „überfallartige Vorgehen“, um Investitionen in Höhe von 3,4 Millionen Euro in Bühnen-Technik und Gebäude möglich zu machen.
Dank des Bundesprogramms wäre die Stadt mit zehn Prozent – also mit 340 000 Euro – dabei. Eine Jury entscheidet im Herbst über den Förderantrag ans Bundesprogramm.1,6 Millionen Euro kostet bereits die dringend fällige Erneuerung der Bühnenmaschinerie. Sie stammt teilweise noch aus der Zeit des Wiederaufbaus des Theaters – also aus der unmittelbaren Nachkriegszeit.
Verbesserte Arbeitsbedingungen für Techniker
Die elektrischen Züge stammen aus den 1990er Jahren. Weil in der Vergangenheit meist nur einzelne Partien der komplexen Bühnenmaschinerie erneuert wurden, ist für eine Anlage, die den heutigen Sicherheitsanforderungen entspricht, ein ganz neues System nötig. So kann die Bühnenmaschinerie derzeit nicht zu Synchronfahrten szenisch eingesetzt werden. Doch Synchronsteuerungen der Obermaschinerie sind heute anerkannter Standard. Regieteams erwarten diese Ausstattung.
Mehr als die Hälfte der Züge werden noch von Hand betrieben. Die neue Bühnenmaschinerie ersetzt daher auch die vorhandenen Handkonterzüge. Die Arbeitsbedingungen für die Bühnentechniker werden massiv verbessert. Sie müssen nicht mehr schuften wie die von Intendant Florian Fiedler zitierten Seeleute.
Bühnenscheinwerfer völlig veraltet
Nach mehr als 20 Jahren Nutzungsdauer ist auch der Betrieb der Dimmerschränke für die Lichtsteuerung nicht mehr sicher. Es gibt keine Ersatzteile mehr. Reparaturen im Vorjahr konnten nur noch kurzzeitig eine Betriebssicherheit wiederherstellen.
Die Verkabelung für die gesamte bühnentechnische Beleuchtung ist in Teilen noch wesentlich älter. Ein Sicherheits-Plus sind auch die deutlich kürzeren Kabelwege dank des neuen Standorts der Dimmerschränke unter der Bühne.
Das Theater bekommt barrierefreie Zugänge
„Die neue Verkabelung und auch die neuen Dimmerschränke sind zur Sicherstellung des Spielbetriebes dringend erforderlich“, so begründet die Verwaltungs-Vorlage diese 900 000 Euro-Investition. Sie sind auch Voraussetzung für den Einsatz neuer Scheinwerfer mit LED-Technik. „Unter dem Aspekt von Nachhaltigkeit“, so die Verwaltung, sind die über hundert Bühnenscheinwerfer des Theaters völlig veraltet. Neue LED -Lichtquellen benötigen nur fünf bis zehn Prozent der derzeit noch überwiegend als Wärme abgestrahlten Energie: Die Kosten betragen rund 400 000 Euro.
Die gleiche Summe will das Theater auch in die „Öffnung des Hauses ins Quartier“ investieren und in die Schaffung von barrierefreien Zugängen.