Oberhausen. . Lachen ist die beste Medizin. Damit die jungen Patienten des St.-Clemens-Hospitals reichlich davon erhalten, kommen Klinikclowns zu Besuch.

Einmal im Monat ist Klinikclown-Tag. Wenn Sonia Rosillo und Britt Andersson in bunte Kleider und Schuhe geschlüpft sind und rote Nasen aufgesetzt haben, klopfen sie als Kristalina und Berta an die Türen der jungen Patienten und bitten um Einlass. Ihr Ziel: Den „Bewohnern“ der Kinderstation des St.-Clemens-Hospitals Glücksmomente schenken, sie erfreuen.

Ganz individuell dürfen die Mädchen und Jungen die Spaßkunst des Duos genießen. Bei den ganz Kleinen sind selbstverständlich die sie begleitenden Eltern zugelassen. So begegnen die beiden Clown-Damen der winzigen Esila Zehra (fünf Monate alt) auf dem Arm ihrer Mutter, die sich freut: „Rechtzeitig ist sie aufgewacht.“

Vorsichtig nehmen Kristalina und Berta den Kontakt auf. Perfekt beherrschen sie ganz offensichtlich eine sehr, sehr lustige Baby-Zeichensprache. Esila lacht und quietscht vor Freude. Kristalina zaubert Seidentücher aus dem Handköfferchen hervor und lässt sie vor den Augen des Babys schwingen. Die Kleine staunt und streckt die Ärmchen aus.

Egbert freut sich über den Besuch der Klinikclowns.
Egbert freut sich über den Besuch der Klinikclowns. © Joachim Schultheis

Clownin Kristalina darf sie einmal halten. Mehr Zutrauen geht nicht. Zum Abschied formt Berta für Esila und ihre Mama eine besonders große und schöne Luftballon-Blume.

Egbert (6) hat die für ihn bestimmte Schau bereits auf dem Stationsflur erwartet, führt die Clowninnen in sein Klinikzimmer, setzt sich aufs Bett und schaut die beiden erwartungsvoll an. Die behaupten, sie seien bei ihm in einem Tanzsalon. „Ich tanze so gerne mit Egbert“, singt Berta. „Ich kann Ballett, wenn du das magst, und Tango.“ Berta und Kristalina tanzen und Egbert grinst. Sie tanzen den Clown-Flamenco und Egbert klatscht mit.

Seifenblasen und Luftballon-Blumen

Auch für ihn bläst Kristalina einen Luftballon auf, formt daraus einen Bilderrahmen und schaut hindurch. Aus dem zweiten Ballon formt sie einen Hund. „Der kann alles, der springt durch den Rahmen! Der passt schön in den Tanzsalon“, sagt Berta. Egbert ist glücklich. Zum Abschied pustet er den Spaßmacherinnen tatsächlich ein kleines Handküsschen zu.

Das Herz des kleinen Damien (20 Monate alt) erobern die Clowninnen mit Seifenblasen. Der Junge lacht laut, als Kristalina einen keinen Vogel hervorgeholt hat, der die Seifenblasen zerstört. Das kann Damien auch. Er ist begeistert, erhält eine Luftballon-Blume und sieht nicht ein, dass seine Showtime auch mal ein Ende hat. Er schlüpft mit ins Zimmer, als die Spaßmacherinnen Melissa (15) einen Besuch abstatten.

Die und ihre jugendlichen Besucher nehmen dem kleinen Mann das nicht übel. Dass er dabei ist, schmälert ja auch nicht ihren Spaß. Melissa soll beurteilen, ob sich die Clowninnen als Models eignen. Kristalina und Berta sehen auf dem Laufsteg urkomisch aus. Da können sich auch Teenies das Lachen nicht verkneifen. „Haben wir Chancen?“ „Sehr schön“, lobt Melissa. Statt eines Luftballon-Tiers bekommt sie von Kristalina zum Abschied eine Autogrammkarte.

Für alle Kinder basteln die Clowns lustige Tiere und Figuren aus Luftballons.
Für alle Kinder basteln die Clowns lustige Tiere und Figuren aus Luftballons. © Joachim Schultheis

Sonia Rosillo und Britt Andersson sind zwei von vielen professionellen Künstlern des Vereins Kölner Klinikclowns. Dieser wurde 1995 gegründet und entsendet seither Clown-Teams in Gesundheitseinrichtungen. Ihre Besuche im St.-Clemens-Hospital finanziert die Klinik durch Spenden, die auch mit Sonderaktionen, wie beispielsweise dem Baby- und Kinderkleidermarkt, eingespielt werden.

„Wir sind immer in Zweierteams unterwegs“, erzählt Britt Andersson. „Sonia ist Erstclown, sie spielt immer hier, um den Kontakt mit dem Haus zu pflegen. Ihr Zweitclown, der ich heute bin, kann wechseln.“