Oberhausen. . Donnerstag werden in NRW Möglichkeiten der Katastrophen-Warnung vorgestellt. Sirenen gibt es in Oberhausen noch nicht.
In Nordrhein-Westfalen steht am Donnerstag, 6. September, der erste „Warntag NRW“ auf dem Programm, bei dem die vorhandenen Warnmittel erprobt werden. Allen voran die Sirenen, die vielerorts wieder vor Gefahren warnen. Noch nicht jedoch in Oberhausen.
Nach Angaben der Stadt wird mit dem Aufbau der Sirenen voraussichtlich im vierten Quartal 2018, also zwischen Oktober und Dezember, begonnen. Die Standorte wurden bereits 2017 festgelegt. Ein Ingenieur-Büro hatte dazu ein Schallkataster erstellt. Insgesamt wird es 45 Standorte geben.
Sirenen auf öffentlichen Gebäuden
Die sind überwiegend auf öffentlichen Gebäuden sowie auf Gebäuden der Wohnungsgenossenschaften und einigen Privathäusern. Stadtsprecher Frank Helling: „Die Einverständnisse der Genossenschaften liegen vor, von Privateigentümern wurde in fast allen Fällen Zustimmung signalisiert.“ Die Kosten der Installation belaufen sich auf 710 000 Euro. Hinzu kommen jährliche Betriebs- und Wartungskosten von etwa 300 Euro pro Sirenenstandort.
Während also andernorts am Donnerstag um 10 Uhr Sirenen schrillen, wird die Oberhausener Berufsfeuerwehr an einem Info-Stand am Technischen Rathaus (Bahnhofstraße, 10-12 Uhr) und auf der Marktstraße (Höhe Eduard-Berg-Platz, 14-16 Uhr) Bürger über Warnmöglichkeiten informieren. Eine Übersicht:
Warnfahrzeuge
Zurzeit wird im Falle einer Katastrophe die Bevölkerung über Lautsprecherdurchsagen der Polizei und Feuerwehr gewarnt. Die Wehr hat mehrere Fahrzeuge mit Außenlautsprechern. Dazu gibt es vorbereitete Texte und festgelegte Fahrtrouten, so dass schnell viele Bereiche der Stadt erreicht werden.
„MoWas“ und „Nina“
Oberhausen ist zudem mit dem modularen Warnsystem MoWaS ausgestattet, ein satellitengestütztes System. In NRW hat das Land jede Kommune, die über eine Leitstelle verfügt, damit ausgestattet. Die Warnstufen in „MoWaS“ werden nach Priorität in 1 (Hoch), 2 (Mittel) und 3 (Niedrig) eingeteilt – je nach Gefährdungslage. Mit dem System kann über die Warn-App „Nina“ die Bevölkerung im Schadensfall informiert werden. Die für das Smartphone kostenlose App kann über die Appstores heruntergeladen werden.
Soziale Medien
Gewarnt wird zudem über die Facebook-Seite der Feuerwehr Oberhausen, die derzeit rund 13 000 Anhänger erreichen kann. In kürzester Zeit werden Informationen auf der Seite zur Verfügung gestellt und aktualisiert.
Internet
Schließlich gibt die Internetseite der Stadt Oberhausen Auskunft. Die Pressestelle der Stadt arbeitet im Gefahrenfall eng mit der Feuerwehr und weiteren Behörden und Institutionen zusammen und veröffentlicht aktuelle Warnmeldungen oder Informationen.
Lokalradio
Auch über die Lokalradiosender gibt die Feuerwehr innerhalb weniger Minuten Warnmeldungen aus.
Bürgertelefon
Die Stadt verfügt zudem über ein Bürgertelefon, das im Einsatzfall sofort durch Mitarbeiter der Stadt besetzt wird. Diese geben besorgten Bürgern dann Auskunft und Verhaltensanweisungen.
Das alles klappt am Tage gut. In der Nacht jedoch stoßen all diese Systeme an ihre Grenzen. Deshalb vor allem erleben die Sirenen in Kürze auch in Oberhausen ihre Renaissance. Der „Warntag NRW“ am 6. September soll das Thema wieder mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung rücken, damit die Menschen sich und anderen in Gefahrensituationen bis zum Eintreffen der ersten Einsatzkräfte helfen können, heißt es zum Hintergrund der Premiere.
>>> Geplante Sirenen-Standorte
Einige der Standorte in Oberhausen: Waldschule (Zum Ravenhorst 120), Ebereschenweg 60, Hartmannschule (Hartmannstraße 85), Flüchtlingsunterkunft an der Bahnstraße 66, Luchsstraße 2, Türkischer Kulturverein (Wasgenwaldstraße 67a), Bocholter Straße 22. Ebenso Oxea Ruhrchemie in Holten, Sophie-Scholl-Gymnasium (Tirpitzstraße 41), Von-Ossietzky-Straße 11.
Hinzu kommt die Gesamtschule Weierheide (Fichtestraße 6), Wohnhäuser Michelstraße 40, Beckstraße 3, Lindnerstraße 176, sowie SC Rot-Weiß Oberhausen (Sportstätte Lindnerstraße), Parkhaus des Aquaparks, Küppers-Hof 1, Katharinenstraße 23, Uhlandstraße 17. Und schließlich die Ruhrschule (Lickenberg 28), Akazienstraße 8 und das Haus an der Eckstraße 5.
Voraussichtlich Ende 2019 soll das Sirenen-System in Oberhausen flächendeckend installiert sein.