Oberhausen. . Nach langem Vorlauf wird nun endlich das Stinnes-Gelände mit Doppelhaushälften und Reiheneigenheimen bebaut – das Investitionsvolumen ist enorm.
Seit 24 Jahren baut das Dinslakener Familienunternehmen von Georg Spitzer Wohnungen für Familien, aber solch ein großes Interesse an Einfamilienhäusern – wie bei ihrem 20-Millionen-Euro-Projekt in der Schwarzen Heide schon vor den ersten Baggerarbeiten – haben die Macher der „SWF Projektbau“ bisher noch nicht erlebt.
Vom Niederrhein nach Oberhausen
„Die Nachfrage von Familien ist ungeheuer groß, jede Woche erhalten wir viele Anfragen, dabei haben wir kaum Marketing gemacht. Dass wir in einem so frühen Stadium fast alle 31 Häuser des ersten Bauabschnitts verkaufen können, damit haben wir nicht gerechnet“, sagt SWF-Vertriebsleiter Matthias Sommer. „Das ging viel über Mund-zu-Mund-Propaganda.“ Dabei wollten auch Familien vom ländlichen Niederrhein nach Oberhausen ziehen.
Insgesamt bauen die Dinslakener auf dem früheren Matthias-Stinnes-Gelände zwischen Biefangstraße 21 und Hülskathstraße in der Nähe von Bauer Hagedorn 58 Reihenhäuser und Doppelhaushälften. Die Grundstücke sind 225 bis 390 Quadratmeter groß, der Garten damit etwa 120 Quadratmeter klein, die Wohnflächen der sechs Haustypen betragen je nach gewünschtem Ausbau zwischen 120 und 164 Quadratmetern. Der Preis: mittleres Reihenhaus ohne Keller 225 000 Euro, Doppelhaushälfte etwa 350 000 Euro. Die gleichen Häuser kosten im Essener Süden nach Angaben von SWF 480 000 Euro.
Das Oberhausener Projekt hatte einen langen Vorlauf: Gregor Spitzer errechnete noch in DM-Zeiten die Chancen für das Areal; 2010 stand der Bebauungsplan; los ging es Anfang 2018 mit dem Abriss der alten Gebäude. Die Teerstraße, die zur Spielstraße werden soll, ist erst seit ein paar Tagen grob fertig. Nur die Grundmauern des ersten Hauses stehen bisher. Der zweite Bauabschnitt wird aber schon bald vermarktet, für den ersten wurde am Donnerstag der symbolische Spatenstich nachgeholt.
In Anwesenheit von Oberbürgermeister Daniel Schranz und Planungsdezernentin Sabine Lauxen warb Unternehmer Georg Spitzer dafür, mehr Wohnungsbau für Familien zu erlauben. „In der letzten Zeit redet die Politik vor allem über barrierefreie Seniorenwohnungen und sozialen Wohnungsbau. Das machen wir auch, aber man darf die Familien nicht vergessen. Denn die benötigen Häuser zu bezahlbaren Preisen.“ Der Andrang bei seinen Häusern zeige, dass es einen Mangel an Einfamilienhäusern gebe.
Kleine Gärten kein Hindernis
Die recht kleinen Gärten und die Nähe zu den Einfamilienhaus-Nachbarn in der Neubausiedlung sind beim Verkauf nach Angaben von Max Spitzer, Sohn des SWF-Gründers, kein Hindernis. Im Gegenteil: „Viele haben keine Zeit mehr, größere Gärten zu pflegen. Und dass man im Reihenhaus recht nah Nachbarn hat, das ist den Käufern ja bewusst.“
Schranz lobte die Investition der Dinslakener, die schon einige Bauprojekte in Oberhausen bewältigt haben. „Der Spatenstich zeigt, dass unsere Stadt in Bewegung ist. Wir benötigen gute Wohnungen für Familien, denn wir wollen sie nicht an andere Gegenden verlieren, sondern in Oberhausen halten.“
EVO versorgt Siedlung mit Oxea-Abwärme
Die Planung des Geländes dauerte auch wegen mehrerer notwendiger Gutachten (Grundwasser, Lärm, schadstoff-belastete Erde) so lange. Nun werden Flächen versiegelt, Erde weggeschafft und die Häuser an der Biefangstraße erhalten Lärmschutzfenster.
Die Siedlung wird auch mit Abwärme von Oxea versorgt – die Nebenkosten sollen niedrig sein.