Oberhausen. . Wer zu Fuß zur Schule geht, bleibt fit und kann sich besser konzentrieren. Aber es lauern viele Gefahren. Die Verkehrswacht gibt Tipps.
Rund 1800 Erstklässler werden in Oberhausen am 30. August eingeschult. Für die i-Dötzchen beginnt ein neuer aufregender Lebensabschnitt: Schule statt Kindergarten. Viele neue Herausforderungen warten auf die Sechs- und Siebenjährigen: Rechnen, Schreiben – und der Schulweg.
Damit die Verkehrsanfänger von Beginn an sicher unterwegs sind, rät Dieter Elsenrath-Junghans von der Verkehrswacht Oberhausen allen Eltern, den Schulweg mit ihren Kindern zu üben. Denn dabei gibt es einiges zu beachten.
Die Wahl des Schulwegs
Grundsätzlich empfiehlt Dieter Elsenrath-Junghans: „Lassen Sie Ihr Kind zu Fuß zur Schule gehen. Bewegung ist gesund und hält fit.“ Wer morgens schon frische Luft geschnappt hat, kann sich im Unterricht besser konzentrieren. Und automatisch wird auch etwas für die Abwehrkräfte und gegen Haltungsschäden getan. Aber Achtung: „Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste!“
Die Straßen auf dem Schulweg sollten Gehwege haben, die Kreuzungen mit Fußgängerampeln oder Zebrastreifen ausgestattet sein. Auch Mittelinseln machen den Schulweg sicherer, weil die Kinder nicht die gesamte Straße auf einmal überqueren müssen. Eltern sollten außerdem darauf achten, dass Kreuzungen und Übergänge gut beleuchtet sind.
Wenn möglich sollten die Kinder nicht an stark befahrenen Straßen mit Lkw-Verkehr entlang laufen. Auch Einmündungen, Ausfahrten, parkende Autos und Baustellen können eine Gefahr darstellen.
Den Schulweg erkunden
„Beginnen Sie jetzt mit dem Training zu den Schulwegzeiten – also so wirklichkeitsnah wie möglich“, rät Dieter Elsenrath-Junghans. „Denken Sie auch an den Rückweg.“ Mindestens fünf bis zehn Mal sollten Eltern und Kinder den Weg gemeinsam üben und dabei mögliche Gefahren besprechen, empfehlen die Experten der Verkehrswacht. Eltern sollten den Schulanfängern zeigen, wo sie die Straße überqueren sollen.
„Ihr Kind muss wissen, dass der abgesprochene Weg verbindlich ist“, sagt Elsenrath-Junghans, und: „Es muss wissen, dass es nie mit einem Fremden mitgehen darf.“ Sinnvoll ist es auch, die Rollen zu tauschen. „Lassen Sie sich den Schulweg von ihrem Kind erklären.“ So könnten Eltern sicherstellen, dass das Kind wirklich alles verstanden hat.
Eltern sollten auch erklären, was zu tun ist, wenn beispielsweise eine Ampel defekt ist oder der Gehweg durch eine Baustelle oder parkende Autos versperrt ist.
Motorisiert zur Schule?
„Eine große Gefahr rund um Schulen sind die sogenannten Elterntaxis“, warnt Dieter Elsenrath-Junghans. Viele Eltern würden ihre Kinder vor Schulen im Park- oder Halteverbot aussteigen lassen und so andere Schüler behindern. „Die Fahrt mit dem Auto ist keine Alternative“, stellt der Verkehrsexperte klar. Denn auf dem Rücksitz könnten die Erstklässler kein sicheres Verhalten im Straßenverkehr lernen.
Nur wenn die Schule weit entfernt ist, sei die Fahrt mit dem Auto vertretbar. Aber auch dann gilt: „Eltern sollten die Kinder nicht direkt vor der Schule absetzen, um ein Verkehrschaos zu vermeiden.“ Laut Verkehrswacht haben einige Schulen in Oberhausen Haltestellen in der Nähe der Schule eingerichtet.
Auch der Schulranzen trägt zur Sicherheit bei
Er gehört zum ersten Schultag wie die Schultüte: der Schulranzen. Er ist nicht nur praktisch für Bücher und Hefte, sondern bietet auch Sicherheit – wenn es der Richtige ist.
Ranzen in fluoreszierenden Farben leuchten auf, wenn Licht darauf fällt. Damit die Kinder auch im Dunkeln gut zu sehen sind, müssen laut Verkehrswacht 20 Prozent der Ranzens damit ausgestattet sein und weitere zehn Prozent mit reflektierendem Material.
Je bequemer der Ranzen, umso besser kann sich das Kind auf den Verkehr konzentrieren. Er sollte also breite gepolsterte Trageriemen haben.
Der Ranzen muss robust, belastbar und wasserdicht sein. Inklusive Büchern, Heften, Trinkflasche und Pausenbrot sollte er nicht mehr als 10 Prozent des Körpergewichts des Kindes wiegen.