Oberhausen. . Das Essener Ordnungsamt sieht viele Probleme mit Shisha-Bars. In Oberhausen heißt es dagegen aus dem Rathaus, es sei (fast) alles in Ordnung.

In der Nachbarstadt Essen gelten Shisha-Bars als Nährboden „schwelender Probleme“. Immer wieder werden dort illegaler Schmuggeltabak entdeckt, Verstöße gegen das Nichtraucherschutzgesetz aufgedeckt oder fehlende Gaswarnmelder moniert. 55 Verfahren wurden innerhalb von sechs Monaten eingeleitet, bei denen Strafen bis zu 2500 Euro drohen.

In Oberhausen dagegen herrscht in den 13 Shisha-Bars, die dem Ordnungsamt bekannt sind, scheinbar eitel Sonnenschein. „Alles in Ordnung dort – oder zumindest so gut wie“, könnte man das Fazit eine Stadtsprechers zusammenfassen.

Zwei Schlägerein in und vor Shisha-Bars

Gewalttätige Auseinandersetzungen in und vor Shisha-Bars hat es in Essen oder der Nachbarstadt Duisburg immer wieder gegeben. Und in Oberhausen? „Fehlanzeige“, heißt es bei der Stadt. Allerdings, von zwei Vorfälle berichtete die Polizei dann doch. Im Mai 2016 ereignete sich der erste. Da kam es gegen 5.30 Uhr nach Angaben der Polizei zu einer Schlägerei mit rund 30 beteiligten Personen in einer privat angemieteten Shisha-Bar in der Innenstadt. Gäste und Türsteher hatten dort Stress miteinander bekommen.

Bei einem weiteren Vorfall, der bekannt wurde, ging es am 30. September 2016 gegen 18.40 Uhr zur Sache. Es prügelten sich Gäste und Mitarbeiter einer Shisha-Bar an der Finanzstraße.

Zoll fand auch in Oberhausen illegalen Tabak

Jenseits von Schlägereien – bei möglichen Gesetzesverstößen wie geschmuggeltem Tabak – verweist die Stadt Oberhausen auf den Zoll. Der habe die Stadtverwaltung bislang über keine Vorfälle informiert. Der Essener Zoll aber hatte noch im Februar dieses Jahres bei Durchsuchungen von Objekten in Duisburg, Oberhausen und Köln fast vier Tonnen illegalen Wasserpfeifentabak sichergestellt. Als Hauptverdächtiger wurde ein 47-Jähriger benannt, der in Oberhausen eine Shisha-Bar betreibt. Er soll den Tabak mit einem 38-Jährigen Kölner geschmuggelt haben.

Beim Zoll verweist man unabhängig von diesem dramatischen Einsatz auf weitere regelmäßige Kontrollen. Größere Mengen an unversteuertem Tabak seien dabei nicht gefunden worden. Auch habe es keine weiteren Auffälligkeiten gegeben.

Bars wurden mit CO-Warngeräten ausgestattet

In Essen war es in zwei Shisha-Bars zu Zwischenfällen mit hoch gefährlichen Kohlenmonoxid-Konzentrationen gekommen. In Oberhausen – teilt der Stadtsprecher mit – wurden im Mai 2017 bei einer Überprüfung in einer Shisha-Bar an der Nohlstraße im Gast- und Zubereitungsraum erhöhte CO-Werte gemessen. Die Feuerwehr rückte an, der Betrieb wurde später aufgegeben.

Ansonsten seien in Absprache mit der Feuerwehr CO-Warngeräte angeschafft worden. So könnten die Bars regelmäßig überprüft werden. Außerdem würden bei Übernahmen von Shisha-Bars die Antragsteller belehrt und mit einem Merkblatt ausgestattet. So erfahren sie auch gleich, dass in Gaststätten nur tabakfreie Aromen geraucht werden dürfen.

In Essen wurden eine Menge Verfahren eingeleitet, weil Bars wegen Verstößen gegen das Nichtraucherschutzgesetz auffielen. In Oberhausen scheint da alles in Ordnung zu sein. Der erstmalige Verstoß gegen das Nichtraucherschutzgesetz würde mit 200 Euro geahndet.

>>> Schärfere Gesetze für Shisha-Bars

Der Essener Ordnungsdezernent Christian Kromberg möchte den Shisha-Bars und ihren Problemen mit schärferen Gesetzen beikommen.

Das Oberhausener Ordnungsamt dagegen erklärt, dass genug Eingriffsmöglichkeiten vorhanden seien. „Hilfreich wäre allerdings ein generelles Verbot von Shishas innerhalb geschlossener Räume“, heißt es.