oberhausen. 46 Bürger erkunden mit Stadtspitze im umfunktionierten Linienbus Oberhausen. CDU-Tour bietet Ziele wie Neue Mitte, Stadtbezirke, Gewerbeflächen.
Einen Dreiklang der Stadtentwicklung präsentierte Oberbürgermeister Daniel Schranz den Teilnehmern der jüngsten Stadtrundfahrt im Zuge der CDU-Sommerprogramms. Im umfunktionierten Linienbus startete die Stadtspitze vom Rathaus aus mit 46 Bürgerinnen und Bürgern, die sich zuvor dafür angemeldet hatten, zu einer Tour durch Oberhausen.
Die Neue Mitte als größtes urbanes Entertainment-Center Europas; die Stadtbezirke Osterfeld, Sterkrade und Alt-Oberhausen als vertraute Orte des täglichen Lebens und Einkaufens; die großen industriellen Brachflächen im Nordwesten der Stadt als chancenreiche Areale, auf denen schnellstmöglich neue Arbeitsplätze entstehen sollen: An diesen drei Ankerpunkten entlang vollzog sich die fast dreistündige Oberhausen-Fahrt, bei der sich Schranz als engagierter und kenntnisreicher Reiseleiter zeigte, der detailreich Straßenzüge und Schauplätze erklärte.
„Ein Ziel des Städtetourismus“
Die Teilnehmer blickten schon wenige Minuten nach dem Start auf die nach wie vor riesengroßen Leerflächen am Brammenring. Nach den vielen gescheiterten Visionen gelte es nun, hier pragmatische und passgenaue Ansiedlungs-Lösungen zu finden, unterstrich der Oberbürgermeister, der auf den stetig wachsenden „Food- und Hotel-Court“ am Rande des Gewerbegebiets zur Osterfelder Straße hin verwies. Mit dem Super-8-Projekt und dem neuen Holiday Inn Express auf der gegenüber liegenden Straßenseite kämen hier jetzt zwei neue Hotels zu den schon bestehenden Restaurants und Herbergen hinzu. Der OB zum aufmerksam lauschenden Bus-Publikum: „Vor 30 Jahren hätte von Ihnen niemand geglaubt, dass Oberhausen mal ein Ziel des Städtetourismus wird. Doch genau das ist unsere Stadt geworden.“
Der Oberbürgermeister machte deutlich, dass es aus seiner Sicht auf eine gleichgewichtige Stadtentwicklung ankomme. Und so führte die Bustour nach der Neuen Mitte mit ihren 23 Millionen Besuchern pro Jahr in jene Stadtbezirke, die von diesem kontinuierlichen Touristenstrom kaum etwas sehen, dafür nach wie vor unter massiven Strukturproblemen leiden: Zunächst ging es nach Osterfeld, wo Schranz den neuen Rewe-Markt auf dem einstigen Hochbunker-Areal an der Bottroper Straße besonders hervorhob. „Ein neuer innenstadtnaher Supermarkt, der sehr gut angenommen wird – das ist ein gelungenes Beispiel für die Stadtentwicklung“, so der OB, der selbst in Osterfeld wohnt.
St. Antony-Hütte, Ort des Ursprungs
Viele Stadtbezirksthemen wurden am Rande des Weges gestreift. Das Flüchtlingsheim an der Kapellenstraße zum Beispiel, das in seinem Umfeld längst angenommen werde und weithin akzeptiert sei. Das sei nach all den schwierigen Anfangsdiskussionen eine sehr gute Entwicklung, lobte Daniel Schranz; auch zur überdachten Ausgrabungsstätte an der St.-Antony-Hütte führte die Fahrt. Dieser Ort sei ein Touristenmagnet, der zudem identitätsstiftend wirke, indem es die industriellen Anfänge Oberhausens erlebbar mache.
In Sterkrade führte die Tour auf dem Eugen-zur-Nieden-Ring rund um die Innenstadt und zum Bahnhof, wo eine Erfrischungspause eingelegt wurde und der OB die kommende Bahnhofsneugestaltung im Zuge des Betuwe-Ausbaus skizzierte. Danach steuerte der Bus gen Nordwesten: Passenderweise drehen sich am künftigen Standort des Edeka-Zentrallagers bereits die Bagger zur Vorbereitung des Geländes. Zusammen mit dem Gewerbeareal auf der anderen Seite der Autobahn 3 und den vorgesehenen Entwicklungen (Wohnen und Gewerbe) auf dem Gelände der Zeche Sterkrade böten sich hier mannigfaltige Möglichkeiten, um neue Arbeitsplätze in und für Oberhausen zu schaffen.
Trading-Down-Effekt in der Flaßhoffstraße
Es gelte, so Schranz, diese Chancen zur Ansiedlung neuer Unternehmen nachhaltig zu nutzen, um den hohen, seit vielen Jahren bestehenden Sockel an Langzeitarbeitslosigkeit wirksam zu bekämpfen.
Ein Abstecher nach Alt-Oberhausen beendete die Tour. Mit Blick auf die Grenzstraße diagnostizierte die Stadtspitze einen Trading-Down-Effekt. Es könne keine Zweifel daran geben, dass das Bordell an der Flaßhofstraße ein entscheidender Faktor für einen solchen Niedergang im Umfeld sei. Schranz machte deutlich, dass er es für sinnvoll hält, die „Rote Meile“ zu verlagern – am besten in ein Gewerbegebiet, wobei ein geeigneter Standort noch gefunden werden müsse. Viele Faktoren seien hierbei zu berücksichtigen: „Am besten wäre es, wir fänden eine einvernehmliche Lösung mit allen Beteiligten.“
>>>>>> „The Mirai“ mit stetigem Kongressbetrieb
Mehrfach lobte der Oberbürgermeister das kommende Vorzeigeprojekt der McFit-Kette, „The Mirai“(„Die Zukunft“), in den alten Industriehallen im Dreieck von Alte Walz, Essener Straße und Konrad-Adenauer-Allee. Hierbei handele es sich nicht nur um einen reinen Fitness-Tempel, sondern um ein Unternehmen, das an diesem Standort einen über das gesamte Jahr laufenden Messe- und Kongressbetriebentfalten werde. Das bedeute eine Stärkung der Neuen Mitteals größtes urbanes Entertainment-Center Europas.