oberhausen. . Im Büro der Architekten Meier-Ebbers sind unter anderem die Pläne für das Dachgewächshaus des neuen Jobcenters in der Innenstadt entstanden.
Dass Wilhelm Meier-Ebbers Architekt werden würde, stand schon früh fest. „Oma hat mir mit vier Jahren den ersten Legostein gekauft, danach war alles klar“, erinnert sich der Geschäftsführer des gleichnamigen Sterkrader Architektur- und Ingenieurbüros heute. Weil er die Möbel in seinem Kinderzimmer nicht aus eigener Kraft verschieben konnte, bastelte er Modelle aus Pappe, um Renovierungen zu planen. Das ist lange her. Seit 1980 ist Meier-Ebbers mittlerweile selbstständig und entwirft Gebäude in ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland.
Einen Namen machte sich der Oberhausener Unternehmer durch größere Bauprojekte in München oder auf der Düsseldorfer Flaniermeile, der Königsallee. Erst durch seine Kinder begann er, verstärkt Projekte im Ruhrgebiet und vor allem in Oberhausen zu übernehmen. Er entwarf unter anderem das Konzept für das Dachgewächshaus auf dem neuen Gebäude des Jobcenters, plante das Hauptgebäude der Bäckerei Horsthemke und den Umbau des Haus Abendfrieden.
„Wir sind heimatverbundener geworden“, sagt sein Sohn Moritz Ebbers. Dabei hätten gerade ihm alle Türen offengestanden, eine internationale Karriere zu starten. „Ich habe meine komplette Kindheit auf Baustellen verbracht“, erzählt der Juniorchef. Schon neben der Schule hat er dem Vater bei der Arbeit oft über die Schulter geschaut. Nach dem Abitur absolvierte er ein Architektur- und Stadtplanungsstudium an der RWTH Aachen. Parallel dazu entwickelte er erste eigene Projekte. Mit gleich zwei Masterabschlüssen mit Bestnoten verließ er die Uni 2012 und stieg in die Firma seines Vaters ein.
Masterarbeit zur Zeche Sterkrade
Für seine Masterarbeit entwarf Moritz Ebbers ein Nutzungskonzept für das brachliegende Gelände, auf dem einst die Zeche Sterkrade beheimatet war. Denn genau das ist es, was den Architekten inspiriert: der Strukturwandel. „Da bietet das Ruhrgebiet so viel Potenzial.“ Und das 18-köpfige Team des Büros sei perfekt aufgestellt, um das zu nutzen. „Wir beherrschen nicht nur Architektur.“ Mit den Arbeitsfeldern Architektur, Stadtplanung und Innenarchitektur deckt das Büro ein breites Spektrum ab. Nicht immer ein einfacher Spagat.
„Das können wir nur machen, weil wir mit weniger zufrieden sind“, erklärt der Seniorchef. Ihm liegen kleine, weniger lukrative Projekte ebenso am Herzen wie Großaufträge. „Das macht einfach mehr Spaß“, sagt auch sein Sohn. Ihm ist wichtig, dass seine Arbeit nicht nur den Bauherren begeistert, sondern die Gebäude sich auch gut in ihre Umgebung einfügen. „Das ist gebaute Kunst“, sagt sein Vater. Sohn Moritz bezeichnet seinen Stil als „moderne, funktionale Architektur“. Er legt großen Wert darauf, nicht nur Gebäude, sondern Begegnungsräume zu erschaffen.
Seine Ziele für die Zukunft hat er auch schon gesteckt. Während Vater Wilhelm etwas kürzer treten möchte, strebt er nach Wachstum. Er möchte seinen Stil festigen und zum Hauptansprechpartner für städtische Projekte werden. Sein Vater steht dabei voll hinter ihm. „Mit Moritz konnten wir unsere Qualität stark verbessern“, sagt er stolz.