oberhausen. . Großpfarrei hat Vorschläge zum Pfarreientwicklungsprozess vorgelegt: mehr Angebote für die Jugend, freiwillige Helfer sollen Standorte sichern.
Der Pfarreientwicklungsprozess (PEP) stellt vor allem die zweitgrößte Pfarrei des Bistums Essen, die Sterkrader Pfarrei St. Clemens, vor erhebliche Herausforderungen. „Die Menschen denken zunächst von ihrem Stadtviertel aus. Es war und ist eine Hauptaufgabe, aus dem ortsbezogenen Denken ein übergeordnetes zu entwickeln und ein gemeinsames Ziel zu formulieren“, sagt der Stadtdechant und Pfarrer von St. Clemens, Peter Fabritz. Das sei in intensiven Diskussionsrunden gelungen.
Inzwischen wurde das daraus entstandene Votum der Gemeinde dem Bischof von Essen zur Genehmigung vorgelegt. Peter Fabritz: „Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand haben den Vorschlägen mit überwältigender Mehrheit zugestimmt.“
Die Pfarrei St. Clemens sei nicht nur flächenmäßig sehr groß: „Sie umfasst auch so unterschiedliche Stadtteile wie Sterkrade-Mitte, Königshardt und Buschhausen. Dort gibt sehr verschiedene Sozialstrukturen.“ Die Basis aller Veränderungen sei: „Jede Gemeinde ist erhaltenswert, es soll kein Standort aufgegeben werden.“
Kooperation mit der Caritas wird weiterentwickelt
Dennoch: Die Veränderungen innerhalb der Kirche seien erheblich. Peter Fabritz: „Von 2007 sank die Zahl der Gläubigen allein in unserer Gemeinde von 38 000 auf 32 000 im Jahr 2018. Dem müssen wir Rechnung tragen. Allein kann keine Gemeinde mehr die daraus resultierenden Herausforderung stemmen.“
Und so standen – neben der Prüfung der kircheneigenen Immobilien (wir berichteten) – neue Konzepte der pastoralen Arbeit in der Diskussion. Auch unter dem Gesichtspunkt des sich abzeichnenden Priester-Mangels: „Künftig werden ehrenamtliche Christen und Christinnen für die Gemeindearbeit noch wichtiger werden“, führt Peter Fabritz aus. Sie werden voraussichtlich auch bei der Erhaltung der örtlichen Präsenz der Kirche in allen Gemeinden eine Rollen spielen. Eine solche Präsenz könnte – bei Aufgabe bisheriger Gemeindeämter – durch Anmietung von Ladenlokalen gesichert werden.
Schon jetzt sei St. Clemens ein Kernpunkt pastoraler Arbeit mit täglich geöffneter Kirche, täglichen Heiligen Messen, Marktmessen und als Wallfahrtsort. Hier sollen die Angebote erweitert werden durch Trauercafés und Beratungsangebote für alle Generationen. Ein Schülercafé wird eingerichtet, ebenso spirituelle Angebote für Jugendliche. Die „Ganz Offene Tür“ (GOT) Sterkrade soll ihr Angebot ausbauen. Die Kooperation mit der Caritas wird weiterentwickelt – ebenso wie mit anderen Partnern.
Verwaltung an der Klosterstraße
Die Klosterspatzen sind seit Jahren wichtiger Bestandteil der Gemeindearbeit; das soll künftig so bleiben und sogar intensiviert werden. An einem neuen Standort jedoch, da der Mietvertrag für das Kloster Liebfrauen, in dem die „Spatzen“ bislang proben, 2019 ausläuft. Denkbar seien neue Kinderchorgruppen und spezielle Konzertformate für Kinder und Jugendliche.
Die Pfarreiverwaltung wird an der Klosterstraße zentriert. „In den Gemeinden wird es aber weiterhin Anlaufstellen geben, von Ehrenamtlichen betreut“, sagt Peter Fabritz, der als weiteren Punkt noch den Ausbau der Ökumene nennt.