Oberhausen. . Oberhausen entwickelt vier Projekte, um für mehr saubere Luft in der Stadt zu sorgen. Der Bund beteiligt sich mit knapp 3,2 Millionen Euro.

Oberhausen bekommt frisches Geld aus Berlin, um die Luft in der Stadt sauberer zu machen. Mit knapp 3,2 Millionen Euro fördert der Bund vier Projekte im Rahmen des Sofortprogramms „Saubere Luft 2017-2020“.

Eines dieser Projekte soll die Verkehrsbelastung in der Neuen Mitte mildern. Mit digitalen Verkehrsschildern sollen Autofahrer – an verkaufsstarken Tagen kommen 45.000 Fahrzeuge auf 14.000 kostenlose Centro-Parkplätze – direkt an der Autobahn-Abfahrt erfahren, wo es freie Parkplätze gibt. Langes Suchen soll minimiert werden.

Auch der Stadtteil Osterfeld, hier am Zubringer zur Autobahn 42, leidet unter dem hohen Verkehrsaufkommen
Auch der Stadtteil Osterfeld, hier am Zubringer zur Autobahn 42, leidet unter dem hohen Verkehrsaufkommen © Jörg Schimmel

Der Bund steuert 1,4 Millionen Euro für die dynamischen Hinweisschilder bei. Das Centro beteiligt sich mit 300 000 Euro. Bleibt ein Eigenanteil für die Stadt von 40 Prozent. Das sei vergleichsweise viel, sagt Umweltdezernentin Sabine Lauxen. Sie habe beim Land um Unterstützung gebeten, aber ohne Erfolg. „Dabei haben die Projekte Vorbildcharakter, da sollte sich das Land überlegen, den ein oder anderen Euro beizutragen.“

Stadt erstellt Bewegungsprofile

Neben der Centro-Beschilderung werden drei weitere Projekte gefördert, die bis Ende 2019 umgesetzt sein müssen, so steht es in den Förderbedingungen. Wie berichtet wird die Feuerwehr 30 Fahrzeuge mit einer Digitaltechnik ausstatten. Diese soll mit den Ampelanlagen an der Mülheimer Straße „kommunizieren“, damit der Verkehr nach einem Einsatz schneller wieder rollen kann. Die Kosten für das Pilotprojekt betragen rund 700.000 Euro, der Bund gibt 420.000 Euro dazu.

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Einen Zuschuss von 1,2 Millionen Euro spendiert Berlin für eine geplante Datenerfassung des Verkehrs. Mit sogenannten Bluetooth-Sensoren sollen Fahrzeuge erfasst und ihre Routen verfolgt werden. Die anonymisierten Bewegungsprofile sollen Aufschlüsse darüber geben, welche Strecken wie oft gefahren werden. So kann die Stadt den Verkehr so lenken, dass viel befahrene Strecken entlastet werden.

Ergänzend dazu wird die Stadt eine App für Radler entwickeln. Nutzer erhalten eine Radfahrer-Navigation, im Gegenzug stellen sie ihre GPS-Daten zur Verfügung. Diese sollen der Stadt Aufschluss darüber geben, welche Routen gefahren werden – und welche nicht.

Für Sabine Lauxen sind die Förderbewilligungen ein willkommener Anlass, um auf Kritik an ihrer Arbeit zu reagieren. „Da kommen Ergebnisse raus, da breche ich zusammen“, schimpfte CDU-Fraktionschefin Simone-Tatjana Stehr zuletzt Richtung Lauxen. Die Replik: „Angesichts der guten Nachrichten ist der nächste Zusammenbruch vielleicht ein freudiger.“