Oberhausen. . Der Liter Benzin kostet so viel wie zuletzt vor drei Jahren. Preisunterschiede bis zu 12 Cent. Manche Zapfsäulen bleiben daher unbenutzt.
Wer diesen Sommer mit dem Auto in den Urlaub fährt, der muss mit ein paar Euro mehr Spritgeld rechnen als in den vergangenen Jahren. Der Liter Super Benzin hat an vielen Tankstellen die psychologisch wichtige Marke von 1,50 Euro durchbrochen.
Deshalb sehen die Tanksäulen der Shell-Tankstelle an der Centroallee an diesem Tag so aus, als seien sie nur zur Deko montiert worden. Die hohen Preise scheinen die Oberhausener Autofahrer abzuschrecken. Nur die zur Tankstelle gehörende Waschstraße, an der die Leute ihre Autos auf Hochglanz bringen, ist am Montagvormittag prall gefüllt.
Anders sieht es bei der Oil-Tankstelle an der Duisburger Straße aus, an der man zehn Cent weniger pro Liter bezahlt. Der Andrang ist größer. Doch auch hier wechselt die Zahl auf der Anzeige im gefühlten Minutentakt – Tendenz steigend.
Vor 16 Jahren rund 40 Cent billiger
In den letzten drei Jahren sah es so aus, als würde der Benzinpreis sich von den teuersten Jahren 2011 bis 2014 erholen und sich auf deutlich niedrigerem Niveau einpendeln. Im August 2012 musste man laut einer Übersicht des ADAC noch durchschnittlich 1,65 Euro für den Liter Super E10 löhnen. Super kostet in der Regel vier Cent mehr. 2016 konnten Autofahrer dann wieder aufatmen, da der Sprit auf im Durchschnitt 1,28 Euro abfiel.
Zwar ist der Preis für E10 noch bei weitem nicht so hoch, wie 2012, doch die Entwicklung geht deutlich in die Richtung. Seit Beginn dieses Jahres ist der Preis von Januar bis August im Schnitt von 1,35 Euro auf 1,44 Euro gestiegen.
Wenn man den Benzinpreis von heute mit den Preisen des Jahres 2002 vergleicht, dann kommen einem fast die Tränen. Im August 2002, also vor genau 16 Jahren, kostete der Liter Super E5 noch durchschnittlich 1,04 Euro. Das sind genau 40 Cent weniger als im August dieses Jahres.
Ein weiterer typischer Aufreger ist der ständige Wechsel des Preises an der gleichen Tankstelle. Es ist nicht unüblich, dass der Preis schon in der Zeit, in der man in der Warteschlange steht, um mehrere Cent steigt .
Doch bei all den schlechten Nachrichten rund um den Preis gibt es auch Leute, die sich nicht weiter verrückt machen lassen. ,,Da ich Diesel tanke und mein Wagen relativ sparsam fährt, stört mich die Erhöhung nicht weiter.“ sagte ein Besucher der Staubsaugeranlage an der Oil-Tankstelle. „1200 Kilometer weit komme ich mit einer Tankfüllung für 60 Euro.“
>>> Apps suchen nach dem günstigsten Preis
Wer beim Tanken den günstigsten Preis finden möchte, der kann sich von Internetseiten oder Apps die Tankstellen mit dem günstigsten Spritpreis raussuchen lassen.
Im App-Store gibt es Apps wie zum Beispiel ,,clever-tanken.de“. Hier kann man den Suchradius und den gewünschten Kraftstoff einstellen. Auch die App ,,Benzinpreis-Blitz“ sucht die günstigsten Spritpreise. Hier werden die Tankstellen auch auf einer Karte angezeigt.