Oberhausen. Musikalische Stars aus den 90er-Jahren beschallen die Neue Mitte Oberhausen. Applaus für Culture Beat und Ace of Base. Wasserduschen gegen Hitze.

Früher brachte man offenbar nicht alles präzise auf den Punkt: "Feel the Heat of the Night", also "Spüre die Hitze der Nacht", musizierte das Tanzprojekt Masterboy im Jahr 1994 mit hämmernden Bässen zusammen. Knapp 25 Jahre später wissen die Fans, was gemeint war. Beim Riesenfestival "Die 90er-live" in Oberhausen schwitzen knapp 30.000 Anhänger der sogenannten Eurodance-Musik am Samstag nämlich um die Wette.

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Statt sich im Freibad oder am Baggersee zu tummeln, reisen sie auf der Freifläche hinter der König-Pilsener-Arena zurück in ihre Kinder- und Jugendzimmer. "Wir freuen uns schon die ganze Wochen darauf", sagt Tanja Stelzer, die stolze 14 Freundinnen zum "Gruppenkuscheln" eingeladen hat. "Eine der vorderen Reihen muss es bei diesem Festival schon sein, darum sind wir auch früh dran." Dass sie weit vorne auf dem staubenden Gelände nicht alleine sein werden, ist ihnen klar. Kleine Fächer aus Papier sorgen an der Bushaltestelle am Centro für Frischluft. Aber die fiese Wetter-App heizt ihnen schon ein: "33 Grad! Puhhh…"

Kinderzimmer-Erinnerungen in praller Sonne

Die 15 Essenerinnen sind von den britischen Jungs von East 17 angelockt worden. Allright! Den großen Hit der Boyband hatte Tanja damals immer weit vorne im Schrank liegen, der mit ihren Maxi-CDs gefüllt war. Auch der Sammel-Mix "Bravo Hits" wurde nach East-17-Beteiligung im Regal streng sortiert. Gab es Poster an der Wand? "Natürlich! Pfliiiiiicht!" Zu einem Mädelsnachmittag haben sie sich nicht nur sie verabredet. Junggesellenabschiede schieben sich durch die Eingangssperren. Es tönt: "Call him Mr. Raider, call him Mr. Wrong..." Culture Beat ließen ihren Ohrwürmer "Mr. Vain" in den 1990er-Jahren ebenso in Ohren krabbeln, wie die schwedischen Bauern-Lümmel Rednex.

Die 90er-live in Oberhausen

Die Vengaboys
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Die 90er-live in Oberhausen
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Dr. Alban
Dr. Alban © FUNKE Fotoservices | Gerd Wallhorn
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Dr. Alban
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Dr. Alban
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Die 90er-live in Oberhausen
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Während ihr "Cotton Eye Joe" einige Pärchen auf der Festivalfläche dazu veranlasst, Ringeltänze vorzuführen, wird am Getränkestand der Flüssigkeitshaushalt reguliert, zunächst aber in der Schlange gestanden. In der ersten Reihe am Bühnengraben machen einige Trinkbecher die Runde. Weiter hinten sollen sich Festivalgänger unter Wasserduschen und an Zapfstationen erfrischen. Immerhin: Leere Plastikflaschen ohne Deckel durften zum Abfüllen mit auf das Gelände genommen werden. Oft ist es aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Mancher Tänzer sieht es trotzig: "Wir kennen die Temperaturen ja aus Mallorca!" Passt irgendwie. Die vielen Blümchenketten und Party-Strohhüte in Oberhausen kommen einem auch bekannt vor.

Moderator Mola Adebisi trägt Latzhose

Ganz Mutige tragen sogar fürchterliche Neon-Leggins auf. Ein Party-Gag bei Wüstenwetter. Diese Mode-Sünde brachte einen aber auch schon damals ins Schwitzen. Allerhand: Mola Adebisi moderiert in einer Latzhose, in der man den 45-Jährigen schon zu Zeiten des Clip-Senders "Viva" gesehen hat.

Dass viele Songtexte aus den 90er-Jahren keine lyrischen Meisterwerke waren, ist vielen Fans schon bewusst. Sie sagen: "Es zählen die Erinnerungen!" So füllt sich der Trash-Schrank mit immer neuen Anekdoten. Ob nun Whigfield ("Saturday Night"), La Bouche ("Be my Lover"), Ace of Base ("The Sign") oder die Vengaboys ("We Like to Party") die zuverlässigsten Hits für übermütige Kellerpartys produzierten, lässt sich aber auch bei "Die 90er-live" rund 25 Jahre später nicht abschließend klären. Und es trübt die Laune offenbar auch nicht, dass längst nicht mehr die komplette Original-Besetzung bei den meisten Helden von damals auf der Bühne steht.