Oberhausen. . Mit einer Aktion am Friedensplatz untermauern die Linken ihre Forderung nach einem neuen Freibad. Einen Standort haben sie auch schon im Blick.
Realistische Forderung oder Seifenblase? Mitglieder der Linken-Fraktion wünschen sich schon seit langem ein neues Freibad für Oberhausen. Am Montag untermauerten die Politiker die Forderung vor dem plätschernden Brunnen am Friedensplatz. Mit Liegestühlen, Handtüchern und Planschbecken hatten sie mal eben so eine Sommer-Sonne-Bad-Kulisse gezaubert. Vor diesem Hintergrund verteilten die Politik-Akteure Info-Blätter an eilig vorbeieilende Passanten.
Kosten für ein Bad errechnen
„Die Linke Liste fordert mindestens ein Freibad für Oberhausen“, war auf den Schreiben erneut zu lesen. Und wo soll dieses Freibad entstehen? „Am Stadion Niederrhein“, sagte Fraktionsvorsitzender Yusuf Karacelik. Dort habe bis etwa zum Jahr 2000 ein Freibad existiert. Was der Bau eines Bades kosten würde, kann Karacelik ad hoc nicht sagen. Er ist jedoch überzeugt: „Die Gelder sind da, sie müssen nur richtig verteilt werden.“
Fraktionsmitarbeiter Henning von Stoltzenberg, der gerade noch in der prallen Sonne Info-Blätter verteilt hat, schätzte, dass mehrere Millionen Euro in ein Freibad fließen werden. Aber man dürfe nicht bei allem immer gleich nach dem Preis fragen. Dabei stehen ihm die Hitzequalen noch ins Gesicht geschrieben. Von Stoltzenberg ist jedenfalls überzeugt: „Dass das Freibad im Revierpark Vonderort gerade jetzt saniert wird, ist nicht günstig.“ Es gingen eine Menge Einnahmen verloren.
Antrag im Rat der Stadt
Karacelik versichert jedenfalls: „Wir wollen in der nächsten Ratssitzung im September einen Antrag für ein Freibad stellen und etwas zu den Kosten sagen.“ Als Eintrittspreise schweben Karacelik und von Stoltzenberg schon jetzt ermäßigt 2,50 Euro vor und normal 3 Euro. „Der Eintritt muss für Leute mit Kindern erschwinglich sein“, fordert von Stoltzenberg.
Wie sie ihre Chancen sehen, dass ihr Antrag bei den übrigen Fraktionen auf Gegenliebe stößt? „Der Bedarf ist da“, erklärt Karacelik. Wenn die Mitglieder der übrigen Fraktionen ehrlich wären, würden sie das zugeben. „Vor den Freibädern der Nachbarstädte bilden sich jetzt lange Schlangen“, hat Karacelik beobachtet.
Viele Oberhausener wollen das Alsbachtal zurück
Indes wollen viele Oberhausener ihr Alsbachtal zurück und posten den Wunsch auf Facebook. Andere sind skeptisch. Glauben, auch ein neues Bad würde wieder schließen. Wieder andere sagen, die Linken seien gut darin, Dinge zu fordern, die keiner bezahlen könne. Die Linken vom Friedensplatz jedenfalls packen nach kurzer Zeit ihre Badesachen wieder ein. Sie überlassen Platz und Brunnen der prallen Sonne und Sommerhitze.
>>> Freibäder der Stadt
Das städtische Freibad „Alsbachtal“wurde im Jahr 2009 geschlossen. Neben dem Freibad Alsbachtal gab es noch das Freibad am Stadion Niederrhein. Das schloss um das Jahr 2000 herum.
In der Stadt gibt es jetzt nochden Aquapark und das Freibad im Revierpark Vonderort, das derzeit renoviert wird.