Oberhausen. 17 festgenommene Männer und Frauen sind das Resultat eines Einsatzes der Polizei in Oberhausen. Es ging um organisierte Drogenkriminalität.

Polizisten, Spezialeinsatzkräfte und Diensthundeführer sind bereits am Mittwoch ab dem frühen Morgen in Oberhausen und Duisburg im Einsatz gewesen. Anlass war die organisierte Drogenkriminalität. Die Anzahl der Einsatzkräfte, die den ganzen Tag aktiv waren, lag im dreistelligen Bereich.

Insgesamt wurden 15 Objekte durchsucht - 13 Wohnungen und ein Kiosk im Oberhausener Innenstadtbereich sowie eine Wohnung in Duisburg. Um welchen Duisburger Stadtteil es sich handelt, will die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.

Wie die Polizei Oberhausen am Freitagmorgen mitteilt, wurden insgesamt 17 Menschen festgenommen; 15 Männer und zwei Frauen, die zwischen 20 und 52 Jahren alt sind. "Im gesamten Ermittlungsverfahren beschlagnahmten die Fahnder unter anderem zwölf Kilogramm Cannabis und 20 Gramm Kokain mit einem Straßenverkaufswert von circa 122.000 Euro sowie auch 3500 Euro Bargeld", berichtet die Polizei. Die Bande hat sich auf den Verkauf von Cannabis und Kokain konzentriert und nicht noch weitere Betäubungsmittel angeboten.

Schreckschusswaffen sichergestellt

Über die Drogen hinaus wurden zwei Schreckschusswaffen, Mobiltelefone, diverse Schuldnerlisten sowie "eindeutiges Verpackungsmaterial" gefunden. Einer der Verdächtigen sprang aus einem Fenster in der ersten Etage eines Mehrfamilienhauses in Oberhausen und flüchtete, wurde aber kurze Zeit später gefasst. "Bei dem Sprung hat er sich nicht ernsthaft verletzt", so Maik Podlech, Pressesprecher der Polizei Oberhausen.

"Gegen fünf Beschuldigte lagen Haftbefehle vor, unter anderem wegen des Vorwurfs des gewerbsmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln", informiert die Polizei. Zudem steht der Vorwurf im Raum, dass sie teilweise als Bandenmitglieder gehandelt haben.

Ein Mann, der am Mittwoch in Oberhausen festgenommen wurde, war den Behörden bisher nur unter einem Decknamen bekannt gewesen. Bei der Razzia stellten die Ermittler fest, dass er Albaner ist, bereits international wegen Rauschgiftdelikten gesucht wurde und in Deutschland untergetaucht war. Ein Haftrichter erließ Haftbefehl gegen ihn.

Ein Mann bereits am Dienstag festgesetzt

Zu den insgesamt 17 Festgenommenen zählt auch ein Mann, der bereits am Dienstag, 24. Juli, in Oberhausen festgenommen worden war.

Die betreffenden Männer und Frauen seien teilweise in Oberhausen gemeldet oder dort sesshaft, aber unterschiedlicher Staatsangehörigkeit, so Maik Podlech. Manche seien ebenfalls albanischer Herkunft, andere nicht.

Der albanische Mann mit dem Decknamen und die fünf Beschuldigten, gegen die bereits Haftbefehle vorlagen, mussten in Haft. Die anderen wurden nach den Vernehmungen wieder auf freien Fuß gesetzt.

Polizei will Druck aufrecht erhalten

Um den Ermittlungserfolg nicht zu gefährden, hat die Polizei die Informationen zu der Razzia in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft erst am Freitag bekannt gegeben.

Monate der Ermittlungen waren der Razzia vorausgegangen, berichtet die Polizei. Dabei ging es um den Drogenhandel am Oberhausener Hauptbahnhof und am Saporoshje-Platz. Maik Podlech spricht von einem verstärkten Drogenproblem in der Innenstadt beziehungsweise am Hauptbahnhof seit 2017. Er hofft, dass die Strukturen durch die Razzia gestört wurden, und der Drogenverkauf nun erst einmal zurückgehe. "Wir werden den Druck aufrecht erhalten." So werde die Präsenz der Polizeistreifen bleiben, wie sie ist, und nicht verringert werden. Podlech: "Auch wenn das nie ganz gelingen kann, so würden wir uns wünschen, dass wir die Drogenkriminalität ganz aus dem Stadtgebiet verdrängen könnten." (JaK)