oberhausen. . Stadt und WBO führen ein Ident-System für Bio- und Restmülltonnen ein. Die verschickte Klebeanleitung gilt aber nicht für alle Behälter.
Um jenen Müllbetrügern, keine Chance zu geben, die ihre Tonnen mehrmals pro Woche an unterschiedlichen Stellen an die Straße stellen oder mehr Abfallbehälter besitzen als angemeldet, führen Stadt und Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) derzeit ein sogenanntes „Ident-System“ ein. Damit soll in Zukunft jede Rest- und Biomülltonne dank eines Strichcodes eindeutig einem Grundstück zugeordnet werden. Die Aufkleber, auf denen diese Codes gespeichert sind, wurden an alle Oberhausener verschickt – und sie sorgen für mehr Verwirrung als man bei den WBO angenommen hatte.
Verschiedene Mülltonnen-Modelle
Die Klebeanleitung, die mit den Aufklebern verschickt wurde, gilt nämlich nicht für alle Tonnen. In der Stadt sind viele verschiedene Mülltonnen-Modelle vertreten. „Das liegt daran, dass die Mülltonnen ausgeschrieben werden, wenn neue angeschafft werden sollen“, erklärt WBO-Sprecher Jan Küppers. „Und das günstigste Angebot gewinnt.“ Einige Tonnen haben an den Seiten Stege. „Das sind vor allem die älteren Modelle.“
Diese Stege sind genau an der Stelle, wo die Ident-Aufkleber laut Anleitung hingehören. Sie sollen auf die beiden Seiten der Tonne, jeweils zehn Zentimeter vom oberen und vom vorderen Rand entfernt, aufgeklebt werden. Hat die Tonne einen Steg, dann passt der Aufkleber dort nicht richtig hin – und kann dann nicht korrekt von den Lesegeräten ausgelesen werden.
Deshalb sollen die Eigentümer und Mieter die Aufkleber bei alten Tonnen unter die Stege platzieren. Wer seinen Code schon falsch aufgeklebt hat, kann sich bei den WBO melden, dann bekommt er einen neuen Aufkleber. Kurios: Die WBO versendet diese erneut wieder mit der alten Anleitung für die steglosen Tonnen.
„Der Kostenaufwand ist im Plan“
Die Stege seien aber derzeit noch nicht einmal das größte Problem, mit dem sich die Abfallfachleute der Wirtschaftsbetriebe herumschlagen müssen. „Beim Großteil der Meldungen geht es darum, dass die Aufkleber auf die falschen Mülltonnen oder an der falschen Stelle angebracht wurden – also oben auf dem Deckel oder hinten und vorne statt rechts und links“, berichtet Jan Küppers.
Wie viele Aufkleber neu verschickt werden mussten, wisse er nicht. Aber: „Der Kostenaufwand ist im Plan.“ Man habe von vornherein damit gerechnet, dass Rückfragen kommen, Aufkleber falsch geklebt werden oder diese zerstört werden.
Jetzt beginnt die Testphase
Wer seine Mülltonne noch falsch oder gar nicht beklebt hat, muss sich noch keine Sorgen machen, dass sein Müll nicht mitgenommen wird. „Wir befinden uns jetzt in einer Testphase“, sagt WBO-Sprecher Jan Küppers. Die Fahrzeuge sind schon mit der neuen Software ausgestattet. „Nun wird geprüft, ob alles funktioniert. Dann sehen wir, ob ein Barcode ausgelesen werden kann, wenn er etwas weiter oben, unten, rechts oder links aufgeklebt wurde.“ Falls ein Aufkleber nicht ausgelesen werden kann, werden die Eigentümer benachrichtigt und erhalten gegebenenfalls noch einmal neue Aufkleber.
Erst ab Januar 2019 wird das System „scharf“ geschaltet – dann wird es für alle Bürger ernst: Denn die Mülltonnen ohne Aufkleber werden nicht mehr geleert.
>>>> Wirtschaftsbetriebe helfen bei Fragen weiter
Auf ihrer Internetseite www. wbo-online.de haben die Wirtschaftsbetriebe alles Wissenswerte zum Ident-System zusammengestellt.
Hier kann die Klebeanleitung auch heruntergeladen werden. Und man kann sich sogar ein Erklär-Video anschauen. Allerdings zeigt auch das nur, wie die Aufkleber bei den Tonnen ohne Stege richtig angebracht werden.
Wer trotzdem noch Fragen rund um das Ident-System hat, kann die Hotline 0208 825-6000 anrufen oder eine Mail an identsystem@oberhausen.de schreiben.