Oberhausen. . Geschäft „Made of Steel“ hat an kriselnder Bergstraße Erfolg. Chefin Alexandra Viefhaus setzt auf Soziale Netzwerke und traditionelles Marketing.
Als das Familienunternehmen Viefhaus im Sommer 2017 das schmucke Ladenlokal „Made of Steel“ an der Bergstraße in Osterfeld eröffnete, sorgte das für viel Erstaunen. Ein Geschäft für Deko-Artikel und Ruhrgebiets-Accessoires in Osterfeld-Mitte? An einer Straße, die in der allgemeinen Wahrnehmung (Stichwort: Ex-Schuhhaus Erwig) eher als kriselnd gilt? Unsere Redaktion befragte Unternehmerin Alexandra Viefhaus zum ersten Jahr von „Made of Steel“ in Osterfeld.
Frau Viefhaus, Hand aufs Herz, war das wirklich eine gute Idee, mit „Made of Steel“ gerade an die Bergstraße zu kommen?
Alexandra Viefhaus: Ja, das war tatsächlich eine hervorragende Idee. Diese Geschäftslage wird vom Publikum durchaus gut angenommen. Die Kunden sind positiv überrascht, was Osterfeld zu bieten hat.
Aber die Kundenfrequenz auf der Bergstraße dürfte kaum ausreichen, um hier mit einem solchen Geschäft bestehen zu können. . .
Ja, das stimmt. Wir fahren deshalb mehrgleisig. „Made of Steel“ ist regelmäßig in der Oberhausener Umgebung, ja im gesamten westlichen Ruhrgebiet mit einem mobilen Verkaufsstand unterwegs. Wir waren schon in Duisburg, in Bottrop und in Dinslaken präsent, bei Weihnachtsmärkten oder Feierabendmärkten zum Beispiel. Auf dem Feierabendmarkt in Alt-Oberhausen ist unser Unternehmen mit eigenem Stand ein Stammgast. Die Leute schauen sich unsere stählernen Deko-Artikel mit ihrer ganz speziellen Gestaltung zum Ruhrgebiet an. Und viele suchen danach gezielt unser Geschäft hier an der Bergstraße auf. So beleben wir auch Osterfeld-Mitte.
Wo kommen die Kunden her?
Aus Osterfeld und Oberhausen, aber eben auch von auswärts. Facebook ist für uns eine wichtige Werbeplattform, ebenso unser Online-Shop. Bei uns kann man zum Beispiel individuell gestaltete Licht- und Feuersäulen, Ruhrpottlichter, Deko-Artikel und stählernen Wandschmuck erwerben. Wir haben schon nach Cuxhaven, Lübeck und Österreich geliefert; sogar auf die Insel Lanzarote zu dorthin ausgewanderten Oberhausenern.
Wäre es nicht doch besser, mit so einem Geschäft in Rüttenscheid oder an der Kö im schicken Düsseldorf präsent zu sein?
Nein, das klappt hier in Osterfeld wirklich gut. Letztlich ist es nämlich gar nicht mehr so entscheidend, wo genau man mit seinem Geschäft ansässig ist. Auf das Warenangebot und zeitgemäße Wege der Werbung kommt es viel mehr an.
Stimmt das unternehmerische Umfeld in Osterfeld?
Auf jeden Fall. Wir sind Mitglied der Werbegemeinschaft Osterfeld (Wego). Gerade erst hatten wir zum zweiten Mal das Osterfelder Unternehmerfrühstück in unserem Geschäft an der Bergstraße zu Gast. Hier ziehen wirklich alle an einem Strang. Das ist toll. Die Blumenampeln, die Initiative für den Osterfelder Straßenkehrer, die Auffrischung des Wochenmarktes, das Osterfelder Stadtfest. Ich bin optimistisch für diesen Stadtteil.
>>> Auch Straßenkreide kann Werbemedium sein
Zum Mitarbeiterteam an der Bergstraße zählt auch Ewa Winkler. „Sie hat ein unschlagbares Kundenhändchen und begrüßt alle Kunden im Laden Osterfeld“, lobt Chefin Alexandra Viefhaus.
An manchen Tagen schreiben die beiden mit Straßenkreide einladende Worte auf den Bürgersteig direkt vor dem Geschäft: „Schauen Sie doch mal rein. Sie werden überrascht sein!“