Oberhausen. . Der Ruhr Reggae Summer folgt einem nachhaltigen Ansatz. Zu den großen Namen vom 10. bis 12. August zählen Alpha Bondy, Protoje und Ky-Mani Marley.
Bis zum Start des zwölften Ruhr Reggae Summers am Freitag, 10. August, ist es zwar noch etwas hin, die Vorbereitungen für Mülheims größtes Festival – unmittelbar an den Ruhrauen und damit an der Oberhausener Stadtgrenze – laufen aber schon auf Hochtouren.
Vom 10. bis zum 12. August werden wieder tausende Musikfans in Styrum erwartet. In diesem Jahr neu: Das Festival will Nachhaltigkeit leben und verpasst sich ein Bio-Label.
„Eigentlich hatten wir zunächst überlegt, ein komplett vegetarisches Festival zu machen“, berichtet Henning Schmalenbach vom Veranstalter U-Concert aus Wuppertal. Doch die Reaktionen der Gäste fielen nicht ganz so positiv aus wie erhofft. „Also haben wir uns darauf verständigt, auf hohe Fleischqualität zu achten.“ Schließlich wolle man der Massentierhaltung und der schlechten Fleischqualität, die es sonst häufig auf Festivals gibt, etwas entgegensetzen.
Müllkonzept soll neu überdacht werden
Die Organisatoren suchten also einen Biofleisch-Lieferanten und verhandelten mit den Gastronomen. Diese sollten ausschließlich vom neuen Lieferanten ihr Fleisch beziehen. Das schmeckte nicht jedem auf Anhieb, da es auch mit Mehrkosten verbunden ist.
„Am Ende haben sich aber alle darauf eingelassen, da sie den Nachhaltigkeitsgedanken ebenso wie wir vertreten.“ Dadurch steigen für Besucher jedoch die Preise fürs Essen. Auf die Ticketpreise soll sich das Bio-Konzept aber nicht auswirken.
Auch das Müllkonzept soll neu überdacht werden. Ein erster Schritt ist, Plastik komplett vom Festivalgelände zu verbannen. „Wir haben ebenfalls Vereinbarungen mit den Händlern getroffen, auf Kunststoffe zu verzichten.“ Teller, Becher oder Besteck sind entweder Mehrweg oder bestehen zu 100 Prozent aus abbaubarem Bio- Kunststoff. Auch über die Mülltrennung in Bio, Glas, Papier und Restmüll denken die Veranstalter nach, müssen aber noch mit der Entsorgungsgesellschaft verhandeln. „Da sind wir dran.“
Mit dem neuen Konzept wollen Henning Schmalenbach und sein Team die Möglichkeit nutzen, möglichst viele Menschen für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. „Vielleicht überträgt sich der Gedanke auf die Menschen – das wäre ein schöner Effekt.“
Namhafte Musiker haben für August bereits zugesagt. Mit dabei sein wird Dauerbrenner Alpha Blondy. Der mittlerweile 65-Jährige war bereits in Mülheim zu Gast und liefert altbekannte Hits wie „I wish you were here“, „Seba Allah Ye“ oder „Jerusalem“. Ebenso am Start ist zum dritten Mal in Folge Protoje mit der Band The Indiggination, der Ende Juni sein neues Album „A Matter of Time“ mit zehn neuen Songs veröffentlicht hat.
Weitere Bands und Sänger gibt U-Concert erst kurz vor Start des Festivals bekannt.
Neben Hauptbühne beben Zelt und Bass-Stage
Die Rapper Trettmann und Megaloh oder die Reggae-Formationen New Kingston und Kabaka Pyramid sind für den Ruhr Reggae Summer ebenso gebucht wie Romain Virgo aus Jamaika und der deutsche Künstler Miwata, gebürtig aus Heidelberg, der die Roots- Idee von Liebe und positiver Energie mit seiner Musik verbreitet.
Erneut nach Mülheim kommt auch Ky-Mani Marley, einer der Söhne Bob Marleys. Er brachte zuletzt 2016 ein Album mit Gentleman heraus.
Neben dem eigentlichen Konzertplatz, der Live Stage, spielt die sonnige Musik noch an zwei weiteren Schauplätzen. Da ist zunächst zum Abtanzen das „U-Club“-Zelt am Rande des Freibads. Zum Aufgebot zählen Formationen mit so fantasievollen Namen wie Warrior Sound, Jugglerz, Priority, Kwasi und – ein besonders schön formuliertes Statement: „Herbalize it“.
Und dann ist da noch die Zwerchfelle massierende Bass-Stage am kleinen Strand des Bades: Zum Aufgebot der Tieftöner zählen Smuskind, Subsonic Squad und Brian Brainstorm.
Auf der Webseite zum Festival gibt’s einen detailreichen Lageplan des Areals rund um das Naturfreibad am Ruhrstadion, Friesenstraße 101. Damit die drei Tage „Love, Peace and Music“ auch wirklich tiefenentspannt zu genießen sind.
>>> Tickets gibt es ab 79 Euro,Camping kostet extra
Das Festival-Ticket für alle drei Tage kostet aktuell 79 Euro. Wer campen möchte, zahlt zusätzlich 15 Euro. Das Familiencamping kostet 35 Euro, das Caravancamping 55 Euro. Bei kurzfristigen Bestellungen werden die Karten an der Abendkasse hinterlegt. Dies wird durch die Auftragsbestätigung mitgeteilt.
Weitere Infos zum Festival und zum Kartenkauf gibt’s online auf ruhr-reggae-summer.de