Oberhausen. . Das Wetter spielte mit, 14 Bands musizierten sowieso: Die Musik-Sommer-Nacht sorgte in der Innenstadt von Oberhausen für dicht umlagerte Bühnen.
Acht Bühnen, 14 Bands und keine Lust auf langweilige Lieder: Die Musik-Sommer-Nacht biegt am späten Samstag gerade auf die Finalkurve, da legt das Feiervolk in der Innenstadt nach: „Pippi ist kein Name. Und auch kein Getränk“, schallt es voller Überzeugung. „Und mancher muss schon rennen, wenn er nur an Pipi denkt...“
Nein, vor den Toilettenwagen starten sie keine Privatkonzerte. Obwohl sich die weiblichen Musik-Liebhaber ein paar WC-Einheiten mehr wünschen. Es sind die Jungs von Nockrock, die auf dem Saporishja-Platz noch einmal das Thermometer kräftig nach oben drehen. Laue Sommernacht und eine Nacht für lau... Ein besseres Wetter hätte Petrus den mehren Tausend abfeierenden Musikfreunden wohl nicht bescheren können.
Die Bühnen zur 14. Auflage der Musik-Sommer-Nacht zeigen sich dicht umlagert. Schon früh heißt es auf der Elsässer Straße: Schiebeverkehr! Bis zur Helmholtzstraße herrscht „Stop and go“ — Stehen und gehen, darüber können sie hier nicht nur ein Lied singen.
Die Gruppe Time nimmt sich das zu Herzen. Sie ziehen ganz andere Saiten auf, Gitarren-Saiten schallen im und zum Akkord. Die Rock-Veteranen beginnen früh und spielen lange. Sechs Stunden müssen an diesem Samstagabend schließlich erst mal gemeistert werden.
Einige Geschäfte öffnen
Bis zur Marktstraße gibt es etwas Auslauf. Einige Geschäfte öffnen. Am Bratwurststand wird etwas für die Kondition unternommen, weiter hinten schallen schon wieder die ewig grünen Hits auf der Marktstraße. „Wie ein Computer programmiert...“ Dabei legen sich hier Sound Machine in Uhrwerk-Qualität ins Zeug. Robotertänze sind nicht verboten, werden aber nicht gesehen. Der Mensch macht’s!
Auf der Marktstraße gibt es bis zum Café Extrablatt etwas Leerlauf. Dann wird der Sause direkt wieder Leben eingehaucht. Fühlt sich toll an! Feel Fine! Pärchen wandern Arm im Arm zum Altmarkt herüber. Vierfacher Bühnenwechsel steht für einen City-Rekord. Sie verbringen an den Tischen des Biergartens und vor der Bühne des Gdanska eine Superzeit! Praktisch, dass die finale Band auch genau so heißt. Klangkost der 1960er und 1970er Jahre verwandelt den Altmarkt in eine Zeitmaschine. Zisch und weg!
Abheben auf dem Friedensplatz
„Die Musik-Sommer-Nacht kostet keinen Eintritt und man sucht sich die Band aus, die einem gefällt“, sagt Birgit Kreuzer, die mit Arbeitskolleginnen am Saporishja-Platz mitwippt. Dass einige Cover-Gruppen auf dem Parkett der Innenstadt schon alte Bekannte sind, stört die Damenriege nicht. „Man möchte ja schließlich die Songs hören, die man kennt und mag!“
Schwungvolle Oldies schallen auch auf dem Friedensplatz. Der Raum zum Solo-Tanz am frühen Abend verschwindet aber schnell. Die Sputniks locken zügig reifere Tanzbären zum Abheben an.
Musik-Sommer-Nacht ohne Eintrittspreis
Das Konzept der Musik-Sommer-Nacht funktioniert ohne Eintrittskarte oder Einlassbändchen. Damit unterscheidet sich die Oberhausener Innenstadt-Fete zu anderen Kneipenfestivals, die nicht kostenfrei sind.
Auch diesmal wurden in der Innenstadt im Pulk der Zuschauer wieder einige Junggesellenabschiede gesichtet.