Oberhausen. . Die frischgebackenen Schulabgänger nehmen den nächsten Schritt. Sie wollen ins Studium, ins Ausland oder Geld verdienen. Manche bleiben vor Ort.
Keine festgeschriebenen Stundenpläne mehr, keine Schulklausuren, kein Aufzeigen im Unterricht für gute Noten. Wer das Abitur hat, kann frei wählen. Oberhausens Abiturienten zieht es in unterschiedliche Richtungen: Viele ins Studium, andere lassen sich noch Zeit mit der Entscheidung und gehen ins Ausland oder machen ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ).
Für ein solches hat sich Nils Ott entschieden – und zwar an seiner ehemaligen Schule, dem Heinrich-Heine-Gymnasium.
„Ich werde mit lernbehinderten Kindern zusammenarbeiten, ihnen durch den Alltag helfen“, sagt der 18-Jährige. Das Heine-Gymnasium ist eine Inklusionsschule. „Die Leute kenne ich hier, bin mit den Lehrern sehr vertraut.“ Danach will Ott „was Sportliches mit viel Abwechslung machen“, deshalb Polizist werden.
Stella Schaberg (18) hat an der gleichen Schule Abitur gemacht und will erstmal Theaterwissenschaften in Bochum studieren. „Ich bin ein Mensch, der sehr viel im Theater ist“, sagt sie über sich. Derzeit spielt sie in einem Jugendstück im Theater Oberhausen mit. „Nächstes Jahr will ich mich auch bei der Folkwang in Essen und anderen Hochschulen für Schauspiel bewerben.“
Sich weiter für die Gesellschaft einsetzen
Nathalie Kamp hat mit der Traumnote 1,0 ihr Abitur bestanden und zwar an der Gesamtschule Weierheide. „Ich gehe an die Uni Twente in Holland und studiere dort eine Mischung aus Elektro- und Computertechnik mit Industriedesign“, sagt die 19-jährige. Im September verlässt Kamp die heimischen Gefilde gen Holland.
Pascal Jaculy bewirbt sich aktuell für Soziologie und Sozialwissenschaften. „Im sozialen Bereich bin ich schon nebenberuflich tätig“, sagt der 19-Jährige, der seine Uni-Zulassung an der gleichen Schule wie Kamp erlangte. Jaculy leitet die Kontaktstelle No.Name für schwul-lesbisch-bi-trans* Jugendliche. Für den engagierten Abiturienten gilt: „Wenn ich meine Arbeit nicht mache, fühle ich mich nicht so wohl.“
Als Au-pair nach Island
Beyza Sarıtaş hat mit Bestnote das Abitur am Sophie-Scholl-Gymnasium bestanden und will Medizin studieren. „ Der Mensch an sich fasziniert mich und ich will helfen, was für die Gesellschaft machen“, erläutert die 18-Jährige ihren Studienwunsch. „Ich hoffe auf einen Studienplatz in Düsseldorf. Ich würde dann in Oberhausen wohnen bleiben“, ist sich Beyza sicher.
Ramona Lange (18) hat auch ein Traum-Abitur gemacht und will ebenfalls Medizin studieren. „Das würde mir das Gefühl geben, was Sinnvolles zu tun“, sagt die ehemalige Schülerin des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums. Sie will bereits seit der 8. Klasse Ärztin werden.
Maren Rudolph will am liebsten ins Lehramtsstudium. Bio und Deutsch interessieren die 19-Jährige. Sie hat die Heinrich-Böll-Gesamtschule besucht, Rudolph bewirbt sich mit einer Eins vor dem Komma an der Uni Duisburg-Essen. „Da kommt ganz viel Neues auf mich zu.“
Alexander Jaeckel hat am Heinrich-Heine-Gymnasium sein Abitur mit 1,0 erzielt und will auch direkt ins Studium. Naturwissenschaftliche Forensik in Rheinbach bei Bonn hat er sich auserkoren. „Ich kam darauf über viele Ecken. Ich überlegte, was Naturwissenschaftliches zu studieren.“
Ina Krüger geht im August als Au-pair nach Island. „Ich bleibe sechs oder bis zu 12 Monate bei meiner Gastfamilie.“ Danach will Ina Medizin studieren oder, wenn sie keinen Platz bekommt, zunächst eine Labor-Ausbildung absolvieren. „Ob ich danach noch Lust habe zu studieren, weiß ich noch nicht“, sagt die 18-Jährige.
>>> Studienwunsch: Angewandte Informatik
Julia Walker freut sich schon auf ihr Informatikstudium. Foto: Bögeholz Julia Walker hat einen Schnitt von 1,0 am Bertha-von-Suttner-Gymnasium erzielt. Die 17-Jährige sagt: „Ich mag Logik. Im Nebenjob entwickle ich schon Webseiten.“ Walker will Angewandte Informatik in Dortmund studieren. Ihr Vorbild ist ihr Vater, ein Software-Entwickler.