Oberhausen. . Prominenter Gast war in diesem Jahr Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Bei bestem Wetter bot die Partei ein tolles Unterhaltungsprogramm.
Da kann die SPD in den Umfragen noch so schlecht stehen, ihr Sommerfest im Kaisergarten ist nach wie vor bei den Oberhausenern beliebt. Bei strahlendem Sonnenschein führte am Sonntag der Spaziergang vieler Menschen dorthin, wo sich die SPD und andere Organisationen präsentierten. Prominenter Gast in diesem Jahr war Bundesumweltministerin Svenja Schulze.
Während Stadtverordneter Manfred Flore das vielseitige Bühnenprogramm präsentierte, konnten die Besucher an zahlreichen Ständen Platz nehmen, das Gespräch suchen oder den Aktivitäten ihrer Kinder zuschauen. Da gab es ein riesengroßes, lebendiges „Kicker“-Spiel, bei den Jusos war Schminken angesagt und der Christliche Verein Junger Menschen hatte eine Kletterwand aufgestellt.
Stimmen zum Umfrage-Tief der SPD
„Das Wetter ist spitze, die Stimmung gut, was will man mehr?“, freute sich Unterbezirksvorsitzender Dirk Vöpel. Nach seinen Angaben haben weit über 100 Aktive allein von der SPD das Fest wieder möglich gemacht. „Einige haben ja schon um sieben Uhr früh mit aufgebaut“, erklärte er.
Die Besucher fühlten sich wohl an den verschiedenen Ständen, vor allem dort, wo es zu essen und zu trinken gab. Das bot die Gelegenheit, zu fragen, wie sie es sich denn erklären, dass die SPD bundesweit in den Umfragen so schlecht steht, bei 17 bis 18 Prozent.
„Die Schere zwischen den Armen und denen, denen es gut geht, wird immer größer“, antwortete Jörg Fischer aus Walsumermark. Diejenigen, die zu den Verlierern gehörten, würden sich von der SPD nicht vertreten fühlen.“ Ehefrau Barbara ergänzte, der SPD fehlten heute die Persönlichkeiten. „Kanzlerkandidat Martin Schulz war der Falsche“, erklärte Helga Müller aus Sterkrade. Schulz habe nicht genug Kenntnisse von der deutschen Politik gehabt, ein Europapolitiker eben.
„Die SPD ist halt nicht mehr die Arbeiterpartei, die sie früher einmal war“, sagte ein Mitglied der Satirepartei „Die Partei“, das anonym bleiben wollte. Für Volker Günther aus Dinslaken sind die großen Parteien heute alle abgehoben. „Sie orientieren sich nicht mehr an dem, was der Bürger will. Das Vertrauen fehlt einfach.“ Seine Freundin Melanie wurde konkreter: „Man vergisst viele Themen, das niedrige Rentenniveau etwa.“ Oder dass man als Alleinerziehende in Ausbildung weniger Unterstützung bekomme als ein Hartz-IV-Empfänger, keine Befreiung von den Rundfunkgebühren und keine Zulassung bei den „Tafeln“. Für so etwas zu sorgen, sei früher die Sache der SPD gewesen.
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Zu den der SPD nahestehenden Organisationen, die im Kaisergarten mit von der Partie waren, gehörten die Jugendorganisation „Die Falken“, der Arbeiter-Samariter-Bund, die Senioren der Industriegewerkschaft Metall und die Arbeiterwohlfahrt.
Aber auch andere Organisationen nutzten die Gelegenheit, sich einem großen Publikum zu präsentieren: u.a. die städtische Abfallberatung, die Johanniter, die Niebuhrg, der CVJM, die Feuerwehr, das Bistro Jederman aus Osterfeld, die Tanzgarde der Groß-Oberhausener Karnevalsgesellschaft, die Ludwiggalerie, das Zentrum für Ausbildung und Qualifikation sowie die Verbraucherzentrale und der Verein Ambulantes Hospiz.
Etwa ein Drittel der Stände steuerte die SPD selbst bei.