Oberhausen. . Die zweite Phase des Projektes „Zukunftsstadt Oberhausen“ wurde abgeschlossen. Fördergelder für eine dritte Phase sind beantragt.

Als das üppig dimensionierte Ladenlokal an der Goebenstraße 83 noch ein Netto-Supermarkt war, ist für die Kunden bestimmt nie ein Roter Teppich ausgerollt worden. Als die Macher der „Zukunftsstadt Oberhausen“ am Donnerstag dort ihre Akteure empfingen, durften diese freudig über dynamisch rotes Tuch schreiten und der Zukunft entgegenblicken.

Da machte es nichts, dass es in dem ehemaligen Verkaufsraum noch ein wenig streng roch. Immerhin hat die „Zukunftsstadt Oberhausen“ zwei von drei Runden geschafft und Fördergelder für die letzte Phase beantragt. Ob sie die erhalten wird, steht in den Sternen.

Es geht um Ideen und Kreativität

Doch die Beteiligten geben sich so oder so zuversichtlich. Wie auch Oberbürgermeister Daniel Schranz. „Ich habe Vergleiche mit dem Fußball immer vermieden, aber heute geht es nicht anders“, sagte er. Das womit sich der Fußball jetzt auseinandersetzen müsse, mit seiner Zukunft, beschäftige sie bei der Stadt bereits seit Monaten. Er verwies auf die Bestrebungen, die Marktstraße zu beleben.

Ein 3D Drucker hat die „Zukunftsstadt“ schon fast fertig gestellt.
Ein 3D Drucker hat die „Zukunftsstadt“ schon fast fertig gestellt. © Gerd Wallhorn

Er sagte mit Blick auf den Veranstaltungsort: „Hier geht es um Ideen, um Kreativität.“ Den Ort nannte er eine „Ideenfabrik“. Es reiche nicht, auf andere zu verweisen, auf Hilfen von Bund, Land oder Stadt zu hoffen. „Möglichst viele Bürger müssen die Zukunft der Stadt voranbringen“, forderte Schranz.

Immerhin 800 Ideen für ein Plus an Lebensqualität haben die Oberhausener in den vergangenen zweieinhalb Jahren beigesteuert. Die Agentur Contact stellte einen amüsanten Werbefilm zum Projekt vor, in dem die Ideen als Glühbirnen wie Geistesblitze auftauchten, im großen Ideensammelbecken abtauchten. Um schließlich herausgefischt und möglichst umgesetzt zu werden – irgendwann.

Mehr Elektroautos und Bootsverleih

Einige der Ideen: mehr Elektroautos, Industrie- und Gewerbegebiete liegen nicht neben Wohnbereichen, mehr Clubs und ein besseres Nachtleben, ein Bootsverleih, schönere Innenstädte mit vielen schönen Geschäften. Im Anschluss an die Sammelaktion dieser Anregungen in Phase eins hatten die Macher hinter den Kulissen in einem zweiten Schritt Ideengeber zusammengebracht – etwa bei sieben Bürgerstammtischen – und 40 Partner aus Bereichen wie Politik, Wirtschaft oder Kultur für ein Netzwerk gewonnen.

In Phase drei soll die Mitarbeit der Bürger gefestigt, das Netzwerk als kreative Keimzelle genutzt sowie ein Heim für die „Ideenfabrik“ gefunden werden. Der hat der neue Eigentümer des Hauses an der Goebenstraße gestattet, zwei Monate in den Räumen zu bleiben, die extra für die Phase-zwei-Abschlussveranstaltung bezogen worden waren.

>>> Info: Das Projekt wird auf jeden Fall weitergehen

Das Projekt „Zukunftsstadt Oberhausen“ geht weiter. Wohl auch mit Hilfe des Netzwerks. Auch wenn keine Fördergelder vom Bundesforschungsministerium mehr fließen sollten.

Initiiert hatte das Projekt das Fraunhofer Institut. Geleitet wurde es von Mitarbeitern des Forschungsinstituts und der Stadtverwaltung.