Oberhausen. . Für eine Million Euro modernisiert Edeka die Kaiser’s-Filiale an der Marktstraße in der Oberhausener Innenstadt. Dafür hat die Firma gute Gründe.

Wenn ein Supermarkt die Renovierung einer Filiale ankündigt, ist das üblicherweise kein Termin, zu dem selbst der Oberbürgermeister erscheint. Wenn durch eine Millioneninvestition aber der Standort Marktstraße gestärkt werden soll, macht sich Daniel Schranz gerne auf den Weg in die Innenstadt. Edeka Rhein-Ruhr modernisiert hier die Filiale, die das Unternehmen vor rund zwei Jahren von Kaiser’s Tengelmann übernommen hat.

An so manchem Kunden dürfte diese Übernahme allerdings vorbei gegangen sein. Denn äußerlich hat sich in den vergangenen Jahren nichts getan; noch immer prangt das Kaiser’s-Logo über dem Eingang. „Hätten wir einfach nur das Schild ausgetauscht, wären unsere Kunden enttäuscht gewesen“, meint Wolfgang Nottebohm, Vertriebsleiter Edeka Rhein-Ruhr.

Edeka glaubt an den Erfolg auf der Marktstraße

850 000 Euro nimmt das Unternehmen jetzt in die Hand, um die City-Filiale zu modernisieren, zusätzliche 150 000 Euro soll der Besitzer der Immobilie für nötige Renovierungen beisteuern. Das Geschäft soll unter anderem eine Spiegeldecke, eine neue LED-Beleuchtung, ein Bistro – und dann auch ein neues Logo für die beiden Eingänge an der Markt- und der Wörthstraße bekommen.

Lokalpatriotismus spiele eine gewisse Rolle bei der Investition, sagt der Königshardter Nottebohm. Das Unternehmen glaube aber auch aus wirtschaftlicher Sicht an die Marktstraße. Es setzt auf die Entwicklung des Hotel-Standortes im ehemaligen Kaufhof-Gebäude und auf die Mitarbeiter der Sparkasse, die im Markt einkaufen sollen. Die Drogeriefiliale dm nebenan soll ebenfalls Laufkundschaft bringen.

Umsatz in Falkenstein-Filiale um die Hälfte gesteigert

Nottebohm hofft auf eine Umsatzsteigerung nach der Modernisierung. So sei es auch in der Filiale an der Falkensteinstraße gewesen. Hier hat Edeka rund 800 000 Euro in den ehemaligen Kaiser’s-Standort investiert – und den Umsatz nach eigenen Angaben um 50 Prozent gesteigert. Konkrete Umsatz-Zahlen nennt er nicht, als langfristiges Ziel gibt der Geschäftsmann aber an, dass alle Filialen künftig schwarze Zahlen schreiben sollen.

City-Manager Michael Grundmann hofft indes, dass die Edeka-Investition der Marktstraße einen weiteren Schub verleiht. „Ich spüre in der Innenstadt einen deutlichen Ruck.“ Man merke, dass sich die Stadt um die kriselnde City kümmere, man setzte auf mehr Sauberkeit und Sicherheit. Wünsche bleiben trotzdem, auch bei Edeka-Vertriebsleiter Nottebohm: Eigentümer sollen in ihre Immobilien investieren, ein Textilgeschäft in der Nähe wäre nicht schlecht, weitere Cafés und Eisdielen würden mehr Besucher und potenzielle Kunden locken.

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Letztmalig vor dem Umbau können die Kunden am Samstag, 8. September, in der Filiale an der Marktstraße einkaufen. Dann schließt das Geschäft für die geplanten Umbauarbeiten.

Die Wiedereröffnung ist für Dienstag, 25. September, geplant. Langfristig sollen dann auch die Filialen an der Roland- und der Mellinghofer Straße modernisiert werden.