Oberhausen. Die Stadt ist dem Riga-Komitee beigetreten. Der Zusammenschluss erinnert an das Schicksal von verschleppten Juden.

Drei engagierten Bürgern hat die Stadt es zu verdanken, dass Oberhausen nun Mitglied im Deutschen Riga-Komitee ist. Dieser Zusammenschluss von nun 56 Städten in Deutschland hat es sich zur Aufgabe gemacht, an das Schicksal von über 25 000 deutschen Juden – auch aus Oberhausen – zu erinnern, die in den Jahren 1941 und 1942 nach Riga in Lettland deportiert wurden und in ihrer überwiegenden Zahl im Wald von Bikernieki ermordet wurden.

Im Jahr 2000 wurde das Riga-Komitee von 13 Städten gegründet, Düsseldorf und Dortmund waren schon damals dabei. Ein Jahr später wurde im Wald Bikernieki eine Gedenkstätte eingeweiht, die Städte des Riga-Komitees sind dort auf einer Tafel benannt. Ille Lauterfeld und Antek Krönung hatten bei einem Besuch der Gedenkstätte bemerkt, dass Oberhausen dort nicht vertreten ist. Sie stellten Kontakt zum Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge her, der Rat beschloss im Juli 2017, dem Komitee beizutreten.

Oberbürgermeister Daniel Schranz bedankte sich nun bei der offiziellen Unterzeichnung der Mitgliedsurkunde in der Gedenkhalle im Schloss Oberhausen bei den beiden für ihr „tolles Engagement“. Außerdem betonte er, dass Andrea-Cora Walther die Beitrittssumme von 2000 Euro gespendet hatte.

Opfer bekommen Identität zurück

„Diesen Ort haben wir nicht zufällig gewählt“, sagte Daniel Schranz, nachdem das Duo Piatschello zur Eröffnung ein Stück von Gabriel Fauré gespielt hatte. Die Gedenkhalle sei mit ihren Ausstellungen ein Ort der Erinnerung in Oberhausen. „Mit dem Beitritt zum Riga-Komitee wollen wir ein weiteres Zeichen setzen. Wir müssen alles dafür tun, dass sich das dunkelste Kapitel unserer Geschichte nicht wiederholt.“

Auch Regierungspräsidentin Brigitta Radermacher, die die Urkunde gemeinsam mit Daniel Schranz unterzeichnete, betonte, wie wichtig die Arbeit des Riga-Komitees ist: „Die Gedenkstätte im Wald Bikernieki gibt den Opfern ihre Identität zurück – jetzt auch mit der Hilfe von Oberhausen.“