Oberhausen. Fünf Orte in Oberhausen sind Teil der Nacht der Industriekultur. Musik der 60er Jahre, Selfies mit Comic-Helden und afrikanische Traditionen.
50 Spielorte, 500 Events und 2000 Künstler – das ist die Extraschicht 2018 am 30. Juni. Auch in Oberhausen ist einiges los, an fünf verschiedenen Orten gibt es ein Programm aus Musik, Theater und Ausstellungen.
1 Love and Peace.
Zwölf Minuten benötigt die RB 36 der Nord-West-Bahn vom Hauptbahnhof bis nach Duisburg-Ruhrort. Zeit genug für eine Verwandlung in den 68er-Express und für Love, Peace und Musik aus einer Zeit, als Songs noch analog von Platten kamen. Für die musikalische Zeitreise verantwortlich sind Willy and the poor Boys mit ihrer Creedence-Clearwater-Revival-Show und The New Love Generation, die als Headliner am Hauptbahnhof Oberhausen Songs der 60er Jahre covern.
2 Der Berg ruft.
Deutlich tiefere Töne werden im Gasometer angeschlagen, der seine Ausstellung „Der Berg ruft“ musikalisch ausweitet. Unter der 17 Meter hohen, kopfüber schwebenden Nachbildung des Matterhorns im Innenraum findet die Gruppe Alpcologne eine einmalige Bühne und einen fantastischen Klangraum für die Alphornmusik. Mehr über die Abenteuer von Gipfelstürmern und Naturforschern erfahren die Besucher bei Führungen durch die Ausstellung.
Und auch rund um den Gasometer wird Extraschicht gefeiert: Auf dem Außengelände bietet die Oberhausener Coverband Mottek ein Programm von Abba bis zu den Red Hot Chili Peppers.
3 Comics und Kohle.
Gleich „gegenüber“ zeigt die Ludwiggalerie im Schloss Oberhausen, dass Comics nicht nur etwas für Kinder sind. Kuratorin Linda Schmitz führt durch die Ausstellung „Fix & Foxi – Rolf Kauka und seine Kultfüchse“. Beim Comic- und Kohlezeichnen oder beim Selfie-Shooting mit den Comic-Füchsen ist die geballte Kreativität der Extraschicht-Besucher gefragt.
Auch Opa Hausen, Oberhausens Maskottchen, ist unterwegs und begleitet die Gäste durch die Ausstellung „Glück auf!“. Die perfekte Ergänzung zum Thema Bergbau liefert Sopranistin Jessica Burri, die Sagenhaftes aus dem Leben der Bergleute vorträgt.
4 Afrika trifft auf das Ruhrgebiet.
Dass sich das Steigerlied, Gospel, Shanty und afrikanische Traditionals in einem einzigen Musikprogramm keinesfalls ausschließen, belegt das Theater an der Niebuhrg. Afrikanisches Essen, Tänze und Verkaufsstände mit Kleidung und Schmuck summieren sich zu spannenden Eindrücken. Führungen im Bergmannstil und der Besuch einer ehemaligen Kohleprinzessin verweben diese mit Ruhrgebietskultur. Außerdem sorgen Amandine Affagard, der Marina Shantychor, die Vielhomonie und der Gospelchor St. Michael für musikalische Unterhaltung. Und das Theater-Ensemble selbst bittet die Extraschichtler mehrmals in der Nacht zur „Niebuhrgshow“.
5 Schwerindustrie leicht gemacht.
Der fünfte Spielort dreht noch einmal auf, bevor es in eine mehrjährige Umbauphase geht. Das LVR-Museum Zinkfabrik Altenberg bietet einen Blick auf das, was sich hinter dem Bauzaun tut. Die Sonderausstellung „Energiewenden – Wendezeiten“ wird zur Nacht der Industriekultur in den Fokus gerückt und kann von den Besuchern erkundet werden.
Auf der Bühne des Außengeländes unterhalten Musikgruppen mit Rock und Pop, die „Firedancer“ liefern eine Show aus Musik, Feuer und Jonglage. Die Physikanten sorgen mit humorvollem Programm und spektakulären Experimenten rund um das Thema Energie dafür, dass sich die Zinkfabrik mit einem Knall in die Umbaupause verabschiedet.
>>> Auch das Chorfestival gastiert in der Zinkfabrik
Schon von 11 bis 15 Uhr ist die Zinkfabrik Altenberg am 30. Juni einer von elf Spielorten des vierten ruhrgebietsweiten „!Sing – Day of Song“. Das Festival gipfelt in diesem Jahr, im Rahmen der Extraschicht, in einem großen Abschlusskonzert in der Jahrhunderthalle Bochum – begleitet von den Bochumer Symphonikern.
Extraschicht-Tickets kosten im Vorverkauf 17 Euro (ermäßigt 14 Euro). Karten gibt es online auf www.extraschicht.de oder im Leserladen dieser Zeitung, Helmholtzstraße 30.