oberhausen. . Der Bund bewilligt einen Förderantrag und sagt vier weitere zu. Neue Sender sollen die Ampelschaltung nach Feuerwehr-Einsätzen normalisieren.

Die Tinte auf der Förderbewilligung ist gerade trocken, Umweltdezernentin Sabine Lauxen hat den unterschriebenen Antrag persönlich in Berlin abgeholt. Knapp 420 000 Euro bekommt Oberhausen, um 30 Fahrzeuge der Feuerwehr mit digitalen Sendern auszustatten, die die Ampelschaltung auf der Mülheimer Straße nach einem Einsatz schneller normalisieren sollen als bislang. Rund 4,5 Millionen Euro habe der Bund für weitere Projekte mündlich zugesichert.

Bislang stehen Autofahrer an der Mülheimer Straße lange vor roten Ampeln, wenn die Fahrzeuge von der Feuerwache an der Brücktorstraße zu einem Einsatz aufbrechen. Diese Wartezeit soll sich dank der Sender künftig verkürzen. Acht Ampelanlagen werden mit Empfängern ausgestattet und sollen schneller als bisher ihren „normalen“ Schalt-Rhythmus wieder aufnehmen.

Centro zahlt einen Anteil

Über das Projekt informierte Lauxen nun die Mitglieder des Hauptausschusses. Die Digitalisierung der Ampelschaltung auf der Mülheimer Straße sei ein Testlauf. Sollte das Projekt erfolgreich sein, werde die Stadt weitere Mittel beantragen, um auch andere Einsatzfahrzeuge, etwa die des Technischen Hilfswerks (THW) mit der neuen Technik auszustatten. Die manuelle Ampelschaltung bleibt während der Testphase parallel bestehen. Die Planungen laufen. Wann der Testlauf beginnt, konnte Lauxen im Ausschuss noch nicht sagen.

Luftbild der Mülheimer Straße.
Luftbild der Mülheimer Straße. © Hans Blossey

Wohl aber, dass es bei den knapp 420 000 Euro nicht bleiben wird. Der Bund habe für vier weitere Förderanträge bereits eine mündliche Zusage erteilt. Insgesamt geht es um eine Fördersumme von knapp fünf Millionen Euro. Mit zwei Millionen Euro soll das Wegweiser-System des Centros verbessert werden. An der Gesamtsumme wird sich das Einkaufszentrum finanziell beteiligen. Centro-Besucher sollen künftig schon bei der Anreise auf digitalen Schildern erfahren, wo es noch freie Parkplätze gibt. Das soll die oft vollen Straßen rund um die Neue Mitte entlasten.

Neue Radfahrer-App fürs Smartphone

Weitere zwei Millionen Euro gibt es, damit die Stadt den Verkehr auf Oberhausens Straßen erfassen kann. Experten sollen so besser analysieren können, wann sich wo warum der Verkehr staut, wann welche Fahrzeuge unterwegs sind und wie man den Verkehr künftig entzerren kann. Mit weiteren 80 000 Euro soll speziell der Radverkehr erfasst werden.

Als fünftes Projekt will die Stadt Oberhausen eine neue Radfahrer-App fürs Smartphone entwickeln. Auf dem Handy sollen Radler unter anderem ablesen können, wie sie am besten von A nach B kommen und wo sie beispielsweise ihr E-Bike aufladen können. Auch ihre gefahrenen Routen sollen sie speichern können. Und wenn sie ihr Einverständnis geben, greift die Stadt auf die gespeicherten Daten zu, um weitere Erkenntnisse zum Radverkehr in Oberhausen zu gewinnen. 400 000 Euro gibt der Bund für die Entwicklung der Navigator-App.

>>>>>> Diesel-Fahrverbote will die Stadt vermeiden

Das Fördergeld fließt aus dem Sofortprogramm „Saubere Luft“, das der Bund im November 2017 aufgelegt hat. Eine Milliarde Euro stehen unter anderem zur Förderung des Radverkehrs, der Digitalisierung der Verkehrssysteme und der Bündelung von Verkehrsströmen zur Verfügung.

Die Mülheimer Straße steht schon lange im Fokus der Stadt. Die Grenzwerte werden regelmäßig deutlich überschritten. Fahrverbote von Dieselfahrzeugen will die Stadt vermeiden.