Oberhausen. . Drei der fünf Imbiss-Betriebe im Bero Zentrum stehen leer. Das Konzept sei nicht aufgegangen, sagt das Management. Und verspricht Nachbesserung.

Der Gastronomie-Bereich, neudeutsch „Food-Court“, im Bero-Zentrum ist bei den Kunden offensichtlich durchgefallen. „Die Planung war schlecht, das Konzept ist nicht aufgegangen“, sagt Bero-Manager Thomas Wiess-Micheel offen. Nur zwei Imbiss-Betriebe bewirten noch die Gäste, drei Lokale stehen leer. Nachmieter sind derzeit nicht in Sicht.

Woran das Konzept im Detail gescheitert ist, kann Wiess-Micheel nicht sagen. Eventuell liege es an den Gastro-Betrieben selbst. Mangelnde Kundenfrequenz sei nicht der Grund, denn die Betreiber der Ladenlokale ringsum seien mit dem Geschäft zufrieden – allen voran der Elektronik-Händler Medimax, der direkt am Food-Court eine Filiale betreibt. Der Gastro-Bereich spiegele auch die Gesamtauslastung des Einkaufszentrums nicht wider: Von mehr als 100 Geschäften gibt es derzeit nur sieben Leerstände.

5,1 Millionen Besucher im Jahr

Und auch mit der Besucherzahl ist das Bero zufrieden: Rund 17 500 sind es laut Management pro Tag, das macht bis zu 5,1 Millionen pro Jahr. 2017 gab es zwar einen „leichten Knick“, im Vergleich zum Vorjahr, wie Wiess-Micheel sagt. Doch im Vergleich zur Zeit vor dem Umbau 2015 sei der Anstieg der Besucherzahl immer noch deutlich.

Damit das so bleibt, fährt das Bero seit diesem Jahr eine neue Werbe-Strategie. „Früher haben wir für Tausende Euro Ausstellungen eingekauft, die Besucher locken sollten – von lebenden Insekten bis zu Dinosaurier-Modellen.“ Seit Januar lenkt eine Berliner Agentur die Werbe-Geschicke des Oberhausener Einkaufszentrums. Das Ziel: „Die Kunden einbeziehen und so eine neue Identifikation schaffen“, sagt Thomas Wiess-Micheel.

Herzstück der neuen Kampagne

Herzstück der neuen Kampagne ist im wahrsten Sinne des Wortes das neue Bero-Logo: ein blaues Herz mit zwei Aussparungen, so dass es, kippt man es zur Seite, wie ein B aussieht. Darunter steht: „Bero. Das Original“. Eine deutliche Anspielung auf das Centro. „Wir waren zuerst da“, erklärt Wiess-Micheel und will mit den Vorzügen des Beros punkten: Das Centro sei groß und unübersichtlich – „bei uns fühlen sich die Kunden wohl“.

Um die Identifikation der Bürger mit „ihrem“ Bero zu steigern, setzen die Werbe-Profis zudem auf Models, Wettbewerbe und Aktionstage: Fotos von echten Bero-Kunden zieren Plakate, Anzeigen und Kundenzeitschrift. Großen Anklang fand laut Wiess-Micheel eine Suchaktion: Eine Woche lang versteckten Mitarbeiter täglich fünf Bero-Logos im Shoppingcenter. Die Finder erhielten einen Einkaufsgutschein von je 50 Euro.

Und was ist für das Sorgenkind Food-Court geplant? „Wir haben Firmen eingeladen, ein neues Konzept für den Bereich zu erstellen“, erklärt Wiess-Micheel: „Wir hoffen, die Pläne Anfang nächsten Jahres vorstellen zu können.“

>>> Bero plant Kundenbefragung

Neben weiteren Mitmach-Aktionen wie ein Familienduell, ein Speed-Shopping und ein Weihnachts-Backbuch mit Rezepten von Kunden kündigt das Bero-Management eine Kundenbefragung für Herbst an.

Das Bero erhofft sich Erkenntnisse, warum die Kunden das obere Deck des Parkhauses meiden und welche Branchen sie im Bero vermissen. Bei der letzten Befragung 2011 wünschten sich Kunden einen Anbieter für Unterhaltungselektronik. „Den haben sie mit Medimax bekommen“, sagt Bero-Manager Thomas Wiess-Micheel. Er kann sich vorstellen, dass nun ein Laden für Zoo- und Tierbedarf auf der Wunschliste steht.