Oberhausen. . Den „Day of Song“ gestalten Chöre an elf Orten der Industriekultur. Im Zentrum Altenberg singen Jung und Alt schon vor dem offiziellen Auftakt.
Zur Einstimmung gab’s den tief empfundenen Gospel „Heaven is a Wonderful Place“, zum Ausklang wagten die Sängerinnen des Chors Cantabile einen „Tanz auf dem Vulkan“. Melodisch umrankt stellten Stadt und Ruhrtouristik im Zentrum Altenberg das Oberhausener Programm für den vierten „Day of Song“ am Samstag, 30. Juni, vor.
Steigt dann nicht abends auch revierweit die 18. Extraschicht? Exakt. „Wir wollen Bezug nehmen auf die Historie der Region“, sagt Axel Biermann. Anders hätte es auch, nach drei Jahren ohne „Sing!“-Tag, wohl nicht funktioniert.
Kreativität sichert die Finanzierung
Apostolos Tsalastras lobt die „Kreativität“ des Ruhr-Cheftouristikers, dem „Day of Song“ so die Finanzierung gesichert zu haben. Oberhausens Kämmerer und Kulturdezernent zeigte sich „froh, dass es gelungen ist, den Tag nachhaltig weiter zu führen“. Der Day of Song stärke „das Zusammengehörigkeitsgefühl im Ruhrgebiet“, so Tsalastras.
Flächendeckend wird allerdings nicht mehr gesungen. Das neue Konzept hat vielmehr elf Orte der Industriekultur zu Sing-Stätten auserkoren: von der Lindenbrauerei in Unna bis zur Maschinenhalle Pattberg in Moers. Mittendrin, trotz geschlossener Dauerausstellung, das LVR-Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg. „Touristische Relevanz“, so formuliert’s Axel Biermann, „war Voraussetzung für die Förderung“. Eine Reprise dieser Konstellation, so der Touristiker, sei 2020 zu erwarten: Dann gelte es, „zehn Jahre Kulturhauptstadt“ zu feiern – und damit auch zehn Jahre Day of Song.
70 Minuten vor dem amtlichen Start
Der offizielle Auftakt ist vertraut: Es ist 12.20 Uhr und alle – von Dorsten bis Hattingen – singen am hoffentlich sonnigen Mittag vom hellen Licht bei der Nacht: „Glück auf, der Steiger kommt“. In nur fünf weiteren Liedern – Text- und Notenblätter werden natürlich parat liegen – geht’s durch eine blumenbunte stilistische Palette: von „Über sieben Brücken“ bis zu „Freude schöner Götterfunken“.
Auf der Altenberger Bühne allerdings beginnt der „Sing!“-Tag bereits 70 Minuten früher, pünktlich um 11 Uhr: Musikschulleiter Volker Buchloh hat eigens für den Anlass einen Chor aus Alt und ganz Jung geschmiedet und ihn „Seniors e Bambini Singers“ getauft: Gemeinsam singen sie aktuelle und alte Kinderlieder zum Mitsingen. Ihnen folgt, ebenfalls noch vor High Noon, „Powerpluck“, die Rockband der städtischen Musikschule.
Bis zum späten Nachmittag geben sich zehn weitere Ensembles in Altenberg die Stimmgabel in die Hand. Dann sind’s nur noch Minuten bis zum Gong für die Extraschicht-Frühaufsteher.
>>> Das weitere Programm des Sing-Tages
„Singen ist Lachen in Zeitlupe“ lautet die zauberhafte Erkenntnis des Chores Pro-C-Dur aus dem Kreis Borken. Mit ihrem Reinhard-Mey-Repertoire dürfte es um 12.45 Uhr ein idealer Start in den weiteren Sing-Tag werden. Der etwas andere Männerchor namens Pottspatzen folgt um 13.10 Uhr. Ulrike Samse dirigiert um 13.30 Uhr den Gospelchor Good News der Kirchengemeinde Königshardt-Schmachtendorf.
Auch ein Instrumental-Quartett, nämlich Seppo, passt in dieses attraktive Programm: Um 13.55 Uhr spielen die vier Musikschullehrer. Volker Buchloh dirigiert um 14.20 Uhr den Sängerbund Gutehoffnungshütte, Marco Rohde um 14.45 Uhr den Frauenchor Cantabile. Noch zweimal gibt Volker Buchloh den Takt vor: nämlich um 15.10 Uhr für die German Silver Singers und um 15.30 Uhr für die MAN Turbo Voices. Und um 15.50 Uhr lässt der Mülheimer Shanty-Chor Kormoran die Windsbraut fliegen.