oberhausen. . Fans der WM 2018 müssen auf das Public Viewing in der Arena Oberhausen erstmals verzichten. Dafür gibt’s an anderen Orten Gelegenheit zum Jubeln.
Das Jubel-Meer aus in Schwarz-Rot-Gold gekleideten Fußball-Fans muss sich auf Ebbe einstellen. Das größte Public Viewing der vergangenen Welt- und Europameisterschaften wird fehlen: Die König-Pilsener-Arena öffnet ihre Tore diesmal nicht zum Rudelschauen.
Im Jahr 2008 startete die Arena ihre Schau-Tradition mit Großleinwand zum EM-Finale und erreichte zur WM in Südafrika den Höhepunkt. Doch verschiedene Gründe verhindern nun eine Fortführung.
„Die Erwartung haben sich vor zwei Jahren nicht erfüllt“, sagt Arena-Sprecher Florian Wels und meint damit die Zuschauerentwicklung in der 12 500 Fans fassenden Halle. Dies sei dem allgemeinen Trend geschuldet, dass großes Rudelschauen immer weniger Fans anlocke.
Lizenzkosten der Fifa bei kommerziellen Groß-Events
Zudem birgt ein Public Viewing auch wirtschaftliche Risiken, schon durch die erhöhten Sicherheitsstandards. Der Eintritt von zuletzt 5 Euro funktioniere bei der Finanzierung nur mit ausreichend Zuspruch, weil bei kommerziellen Groß-Events Lizenzkosten des Fußballweltverbandes Fifa anfallen.
Während in der Neuen Mitte ein Public Viewing wegfällt, ist am Altmarkt in der Innenstadt auf einen Klassiker Verlass: In familiärer Atmosphäre bietet das Gdanska wieder seine Ball-Bewunderung an. Die Wirtsleute Czeslaw und Maria Golebiewski sind schon im Fußball-Fieber. Biergarten und Kulturkneipe werden mit deutschen und polnischen Fan-Artikeln dekoriert. Hier hat man 16 Jahre Erfahrung mit dem Public Viewing, alles begann vor einem kleinen Fernseher.
Zusammenrücken, lautet damals wie heute das Stichwort. „Wir wollen die freundschaftliche Atmosphäre gerne wiederholen“, sagt Czeslaw Golebiewski. Neben einer Leinwand mit viereinhalb Metern Durchmesser im Freiluft-Bereich gibt es einen weiteren Fernseher im Biergarten, dazu stehen im Gdanska zwei kleine Leinwände und ein Fernseher im Bistro bereit.
Wirtsleute tüfteln an einer kleinen Überraschung
Übertragen werden Indoor alle WM-Spiele, die ab 18 Uhr laufen. Der Projektor im Außenbereich wird bei allen Spielen von Deutschland und Polen eingeschaltet. Dann öffnet das Gdanska spätestens zwei Stunden vor dem Anpfiff.
Der Fußball soll übrigen die Hauptrolle spielen. „Die Menschen wollen zur WM Fußball schauen und keine Musik-Band hören“, sagt Czeslaw Golebiewski. Darum gibt es kein großes Begleit-Programm. An einer kleinen Überraschung tüfteln die Wirtsleute trotzdem.
Fernseher-Fanmeile im Zentrum Altenberg
Auch das Zentrum Altenberg setzt auf Fußball: Hier können Fans Spiele mit deutscher Beteiligung auf einem 16 Quadratmeter-LED-Bildschirm an einer kleinen Fernseher-Fanmeile schauen. Im Hof an der Hansastraße gibt es Stadionwurst und Getränke. Eintritt: 5 Euro, Jubel-Buben (und Schwestern) unter 14 Jahren haben freien Eintritt.
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Ansonsten bieten viele Kneipen intimes Fußball-Schauen an: Der „Alte Hut“ an der Elsässer Straße zeigt in der Vorrunde ab 16.30 Uhr die Ball-Schau und öffnet zu Deutschland-Spielen früher. Ein großer Fernseher wird im Biergarten platziert. Auf der Centro-Promenade laden viele Bars und Restaurants ein, zum Beispiel das Alex.
Jugendliche Fans können sich die WM im Jugendzentrum „Place2be“ an der Lothringer Straße während der Öffnungszeiten anschauen.