oberhausen. . Der Durchbruch bei der Reform der Stadttochter OGM hat nicht nur eine sachlich-inhaltliche Dimension. Im Kern geht es um Macht in einer Stadt.
Ebenso wie andere Akteure im lokalpolitischen Geschehen versucht Oberbürgermeister Daniel Schranz bei Beschlüssen und Verhandlungen stets den Eindruck zu vermeiden, es gehe dabei auch um machtpolitische und parteitaktische Fragen.
Zudem ist jeder nach einem Kompromiss klug beraten, nicht als Sieger aufzutrumpfen.
Im Fall der umstrittenen Stadttochter OGM geht es aber natürlich im Kern entscheidend darum, wer die Macht im Staate, in der Stadt hat: Ist es der Fürst mit seinem 90-Millionen-Euro-Geldtopf, großem Handlungsspielraum und engagierter Gestaltungsfreude oder sind es der direkt gewählte Repräsentant der Stadt, also der Oberbürgermeister, und die gewählten Politiker im Rat?
Hartmut Schmidt war früher Chef der einst so mächtigen SPD Oberhausen; Schranz war lange Vorsitzender der einst so machtlosen CDU-Opposition im Rat.
Und jetzt hat Schranz es in schwierigen Verhandlungen geschafft, nicht nur erst die gesamte Politik für eine Neuordnung der OGM zu gewinnen, sondern am Ende auch Arbeitnehmervertreter und Gewerkschafter. Er erfüllt damit eines seiner wichtigsten Wahlversprechen – und gewinnt einen entscheidenden Machtkampf.