Oberhausen. . Warum wurde ein 29-jähriger in der Oberhausener Innenstadt brutal zusammengeprügelt? Der spektakuläre Fall zieht immer weitere Kreise.
Die brutale Attacke auf einen 29-jährigen Oberhausener wirft weiter viele Fragen auf. Vor allem das Motiv des Angriffs ist noch völlig unklar. Die Polizei ermittelt auf Hochtouren. Im Zuge der Öffentlichkeitsfahndung, der die Behörde auch ein ausgesprochen gutes Phantombild des Täters hinzugefügt hatte, sind bereits zahlreiche Hinweise von Zeugen eingegangen. Offen ist noch, ob sich darunter bereits eine „heiße Spur“ befunden hat. Allen Hinweisen würde derzeit intensiv nachgegangen, sagte ein Polizeisprecher.
Auch über die Facebook-Seite der Oberhausener Polizei haben sich mehrere Zeugen gemeldet. Der Beitrag über die Öffentlichkeitsfahndung ist dort ganz oben „festgetackert“. Auf der Seite bittet die Polizei ausdrücklich: „Bitte Hinweise unbedingt sofort per Notruf 110 oder über 0208/8260 an uns melden.“ Auf keinen Fall solle dafür die Kommentar-Funktion unter dem Beitrag genutzt werden. Tatsächlich hatte etwa ein Nutzer in einem inzwischen gelöschten Post geschrieben, er habe den Tatverdächtigen am Sterkrader Bahnhof gesehen und sei von diesem „schief“ angeguckt worden. Seinen Facebook-Beitrag verfasste der Mann allerdings erst viele Stunden später. Nicht auszuschließen ist, dass der Tatverdächtige inzwischen sein Aussehen leicht verändert und sich etwa seinen Bart abrasiert oder seinen Zopf abgeschnitten hat.
Polizei Duisburg und Wesel übernehmen Meldung
Währenddessen zieht der Fall immer weitere Kreise. Am Donnerstag „teilte“ die Pressestelle der Duisburger Polizei die Öffentlichkeitsfahndung über ihre Kanäle. Die Erstmeldung über den Vorfall vom Abend des 6. Mai hatte bereits die Kreispolizei Wesel übernommen. Nicht auszuschließen ist, dass der Täter aus einer der Nachbarstädte kommt. Aus ermittlungstaktischen Gründen macht die Polizei derzeit keine Angaben, ob von dem Verdächtigen am Tatort DNA-Spuren gesichert werden konnten.
Ebenfalls am Donnerstag berichtete auch der Landesdienst Nordrhein-Westfalen der Nachrichtenagentur dpa über die „ungewöhnlich brutale Attacke auf einen ahnungslosen Passanten“. Der Täter hatte dem Oberhausener auf der Havensteinstraße unvermittelt erst mit der Faust ins Gesicht geschlagen, dem am Boden liegenden Mann dann gegen den Kopf geprügelt und getreten und schließlich noch mit einer abgebrochenen Bierflasche verletzt. Der 29-Jährige erlitt laut Polizeiangaben unter anderem eine Schädel-Basis-Fraktur sowie ein Schädel-Hirn-Trauma. Kurz vor der Tat hatte das Opfer noch mit seiner Freundin telefoniert. Die bekam von dem, was dann kurz darauf am anderen Ende der Leitung geschehen sollte, nichts mit. Die Ermittlungen wegen des versuchten Totschlags dauern an.
Update 8. Juni 2018: Bislang geht die Polizei mehr als einem Dutzend konkreter Hinweise nach, die im Zuge der Öffentlichkeitsfahndung eingegangen sind. Diese würden sukzessive abgearbeitet. Weiter bittet die Polizei Zeugen, die den Verdächtigen gesehen haben oder die wissen, wo er sich aufhält, sich zu melden: 110 oder 0208/826-0.