Oberhausen. . Ein äußerst brutaler Überfall in der Oberhausener Innenstadt erhitzt die Gemüter. Ein junger Oberhausener wurde krankenhausreif geschlagen.

Man telefoniert arglos beim Spazierengehen mit seiner Freundin und wird von einem Unbekannten „völlig unvermittelt, im Vorbeigehen und ohne Vorwarnung“ (Polizei) mit Fausthieben, einer zerbrochenen Bierflasche und Fußtritten krankenhausreif zusammengeschlagen – diese Tat gegen einen 29-jährigen Oberhausener vom 6. Mai um 21.20 Uhr schlägt hohe Wellen.

Über alle Medienkanäle sucht die Oberhausener Polizei nach Zeugen. „Die Nachricht hat sich überall schnell verbreitet, sie wird viel gelesen – und wir haben schon erste Hinweise auf den Täter erhalten, die jetzt ausgewertet werden“, berichtet Polizeisprecher Tom Litges.

Facebook-Beitrag wurde 700 Mal geteilt

Zehntausende Leser erreichte die Polizei allein über ihre Facebook-Seite, dort wurde der Beitrag über 700 Mal geteilt und mit Dutzenden Kommentaren versehen. „Gute Besserung dem Opfer – und den Täter soll die geballte Härte des Gesetzes treffen“, schreibt dort etwa eine Nutzerin.

Die Polizei erklärte am Dienstag auf Nachfrage erstmals, warum sie über diese äußerst brutale Attacke erst elf Tage nach der Tat berichtete – und dann am 17. Mai so, dass die außergewöhnliche Schwere der Gewalttat nicht erkennbar war. „Für uns ist das oberste Ziel, den Täter zu packen“, nennt Litges die Leitlinie der Polizei. Zunächst habe man einen engen Verdacht gegen einen Mann gehabt, der sich dann allerdings später nicht erhärtet habe.

Zeugen sollen helfen, die Tat aufzuklären

Deshalb habe man dann nach elf Tagen über eine Mitteilung Zeugen gesucht – mit wenigen Details zur Tat. Dies sei so üblich und diene dazu, um sich sicher zu sein, dass ein Zeuge tatsächlich vor Ort war und nicht die Infos aus den Medien hat.

Als dann eine Phantombild-Fahndung möglich war, habe man in der Pressestelle erst von allen Details der langen Ermittlungen erfahren – und das Ausmaß dieser Tat dann am Montag (4. Juni) breit geschildert.

Bei einer Phantombild-Suche seien viele Details sinnvoll. So verbreite sich die Nachricht stärker und man erhalte mehr Hinweise, sagt Litges.