Oberhausen/Sterkrade.. Der fehlende Nachwuchs hatte dem Kolping-Chor Sterkrade schon lange zu schaffen gemacht. Jetzt ist es beschlossen: Nach 60 Jahren endet eine Ära.


Der Kolping-Chor 1958 Sterkrade hat auf seiner diesjährigen Jahreshauptversammlung gemäß seiner Satzung die Auflösung des Chores beschlossen. Damit endet die Ära eines traditionsreichen Chores in Oberhausen.

Aufgrund der rapide zurückgegangenen Anzahl von Sängern und auch der altersbedingten Probleme sah sich der Vorstand veranlasst, die Chorarbeit mit sofortiger Wirkung zu beenden, heißt es in der Begründung: „Alle Bemühungen, neue Stimmen zu gewinnen, scheiterten“, bedauern die Verantwortlichen. Die Freizeitinteressen im Vergleich zu den 1950er-Jahren, als der Chor von Kolpingbrüdern gegründet wurde, hätten sich erheblich verändert. Zu dieser Erkenntnis seien viele Chöre inzwischen gekommen: „Auch die neuen Medien halten viele junge Menschen ab, sich traditionellen Chorgemeinschaften anzuschließen.“

Eine schwere Entscheidung

In einer Übergangszeit bis Ende Mai hat der amtierende Vorstand des Kolping-Chores die Abwicklung geregelt. „Es war eine schwere Entscheidung“, stellte der Vorsitzende Wilhelm Matuszczak fest, auch unter dem Gesichtspunkt, dass der Chor in diesem Jahr 60 Jahre besteht: „Rückblickend kann man sagen, es war eine schöne Zeit. „Wir sind dankbar, dass wir eine solche Zeit erleben durften.“

Die seit Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem MGV Cäcilia 1853 Sterkrade ist bedauerlicherweise auch von dieser Entscheidung betroffen: „Ihm wünschen wir noch eine weitere erfolgreiche Zeit.“ Chorleiter Marco Rohde hat beide Chöre über acht Jahre mit großem Engagement betreut. Der Kolping-Chor hat seit Jahrzehnten zum kulturellen Umfeld Sterkrades einen doch erheblichen Beitrag geleistet und wird auch den vielen Konzertbesuchern und Förderern sicherlich fehlen.

Was bleibt? Erinnerungen an einen über die Grenzen Sterkrades hinaus bekannten Chor, der sich nunmehr leider sang- und klanglos verabschieden muss.