Oberhausen. Stadtspitze weist Vorwurf mangelnder Bürgerbeteiligung zurück. Bei Wahl zwischen neuen Stellen und ungestörtem Feiern für die Jobs entschieden.
Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) verteidigt die geplante Lkw-Trasse zur Anbindung des künftigen Edeka-Zentrallagers. Zugleich weist die Stadtspitze den Vorwurf zurück, bei der Planung der neuen Strecke von der A3-Abfahrt Holten zum Waldteichgelände die Anwohner zu spät beteiligt und keine Rücksicht auf gewachsene Vereinsstrukturen genommen zu haben.
Schranz antwortet auf einen Brief der Bürgerinteressengemeinschaft Biefang. In ihrem Schreiben hatte die BIG eine neue Autobahnanschlussstelle in Höhe Waldteich gefordert und schwere Vorwürfe gegen die städtische Straßenplanung erhoben. Bürgerschaftliche Interessen, gewachsene Vereinsstrukturen sowie Umwelt- und Naturschutz seien bei der Planung von der Stadt missachtet worden.
Neue Bleibe im Alsfeld
Dafür sieht der OB keinerlei Anhaltspunkte: „Tatsache ist, dass wir mit allen Bürgerinitiativen und Vertretern von betroffenen Vereinen weit vor Aufstellungs- und Offenlagebeschluss Gespräche geführt haben.“ Schranz führt konkrete Gesprächstermine aus den Jahren 2016 und 2017 auf und greift die spezielle Situation der beiden Sportvereine Buschhausener Tennisclub (BTC) und TV Biefang auf. Ihre jeweiligen Gelände liegen direkt an der geplanten Trasse. Der BTC hat sich bereits zu einem Umzug entschlossen und wird künftig im Alsfeld eine neue Bleibe finden. Der TV Biefang hat einen Umzug abgelehnt, wobei ein wichtiges Argument der Mitglieder lautete, dass man am jetzigen Standort an der Erlenstraße besser feiern könne, weil man dort keine Anwohner stören würde.
Der Oberbürgermeister kommt mit Blick auf diese Entscheidung des TV Biefang zu folgendem Fazit: „Ich bitte um Verständnis, dass wir uns in Abwägung zwischen der Ansiedlung von bis zu 1500 Arbeitsplätzen und dem ungestörten Feiern der Vereinsmitglieder für die Arbeitsplätze entschieden haben.“
Neue Abfahrt wäre beste Lösung
Schranz unterstreicht, dass auch er selbst eine neue Autobahnanschlussstelle für die beste Variante halte. Doch diese Lösung gelte beim federführenden Landesbetrieb Straßen NRW als nicht realisierbar. Diese Einschätzung sei nach wiederholten Anfragen in allen Jahren seit 2008 seitens des Landes immer bestätigt worden. Der Oberbürgermeister: „Das ist zu bedauern, allerdings bin ich der Überzeugung, dass wir mit der jetzt gewählten Umgehungsstraße eine sehr gute Lösung gefunden haben.“ An mehreren Stellen führe die neue Strecke zu weniger Lkw und Autos; auf der Weißensteinstraße etwa werde sich der Verkehr wahrscheinlich nahezu halbieren.