Oberhausen. . Die Ausgaben für das neue Dachgarten-Jobcenter-Bürogebäude sind um ein Viertel gestiegen. Jetzt soll diese Kostenexplosion der Rat diskutieren.

Die zweiköpfige Ratsgruppe „BOB im Rat“ will die Kostenexplosion beim Bau des neuen Jobcenter-Bürogebäudes in der Oberhausener Innenstadt um ein Viertel genau aufklären lassen. Die bisherigen Erläuterungen des Bauherrn, der zuständigen Stadttochter Oberhausener Gebäudemanagement (OGM), reichen der Ratsgruppe nicht aus. Die OGM hatte den Kostenanstieg um fünf Millionen Euro auf 25 Millionen Euro beim Bürogebäude und um 1,6 Millionen Euro auf drei Millionen Euro beim Parkhaus Linsingenstraße mit höheren Preisen der Handwerker und erheblichem Zeitdruck begründet.

„Die Erklärung der Geschäftsführer der OGM ist völlig unzureichend, um eine bereits absehbare Preissteigerung von mehr als 25 Prozent zu rechtfertigen. Das Statistische Bundesamt hat im Februar 2018 für Baupreise nur eine Preissteigerung von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr festgestellt. Es ist ein Unding, dass den Verantwortlichen auch dieses Projekt wieder kostenmäßig so aus dem Ruder gelaufen ist”, meint BOB-Ratsmitglied und Architekt Karl-Heinz Mellis.

Auch Stadtarchiv teurer als gedacht

Nicht zum ersten Mal hätten sich die angesetzten Baukosten für Projekte erhöht, bei der die OGM federführend tätig war – etwa bei der Sanierung des Stadtarchives. „Man sollte dringend die Vergabestrategie und das Kostenmanagement überdenken“, fordert Mellis. „Zumindest hätte eine Generalübernehmer-Vergabe früher eine Kostensicherheit ergeben und Handlungsalternativen eröffnet. Eine zu enge Terminplanung mit fixen Bezugsterminen erzeugt weiteren Druck, der von den beteiligten Baufirmen zu weiteren Preissteigerungen ausgenutzt werden.“ Dringend sei eine realistische Aufklärung zu den Kostensteigerungen erforderlich, meint auch BOB-Ratsherr Peter Bruckhoff.