oberhausen. . Energieversorung Oberhausen nutzt für neue Siedlung an der Biefangstraße auch die Anlagen von Oxea. 31 Häuser sollen Ende 2019 bezugsfertig sein.

Aus einem Abfallprodukt soll an der Biefangstraße schon bald Energie für 58 Eigenheime entstehen. Eine clevere Kalkulation der Energieversorgung Oberhausen (EVO) macht’s möglich. Dem Neubaugebiet in der Schwarzen Heide verhilft das Projekt des Energieversorgers noch dazu zum Prädikat „hochklimaschützende Bebauung“.

Seit Ende der 1990er Jahre liegt das 18 500 Quadratmeter große Areal an der Biefangstraße brach. Jetzt wird auf dem Ex-Betriebsgelände der Stinnes Grundstücke GmbH & Co. auf Hochtouren gearbeitet. 20 Reihenhäuser und 38 Doppelhaushälften sollen dort entstehen. 20 Millionen Euro investiert der Bauträger SWF Projektbau in sein Prestigevorhaben. „Die ersten 31 Häuser sind bereits Ende 2019 bezugsfertig“, sieht SWF-Geschäftsführer Georg Spitzer sein Unternehmen im Zeitplan.

Preise bis 350 000 Euro

90 Prozent der Eigenheime dieses ersten Bauabschnitts seien bereits verkauft. „Wir überzeugen mit variablen Grundrissen und bezahlbaren Preisen zwischen 225 000 und 350 000 Euro“, sagt SWF-Vertriebsleiter Matthias Sommer. Bis Ende 2020 soll das komplette Bauvorhaben abgeschlossen sein.

Nach den Bestimmungen der Energieeinsparverordnung ist für das Projekt eine hochklimaschützende Bebauung vorgesehen. Damit sind bauphysikalische Aspekte gemeint wie eine entsprechend gute Isolierung der Häuser. „Aber natürlich vor allem auch die Form der Energieversorgung“, führt EVO-Vertriebsleiter Gregor Sieveneck aus. Die EVO setzt dabei auf Energie, die in der Nähe produziert wird – und bislang ungenutzt blieb. „Wir binden die neue Siedlung in unser Fernwärmenetz ein.“ 400 Meter Fernwärmeleitungen werden dafür neu verlegt.

„Die Abwärme des Chemieunternehmens Oxea und des Biomasse-Heizkraftwerks in Sterkrade liefert die benötigte Energie.“ Frei nach dem Motto: „Hier produziert, hier genutzt.“ Für 100 Prozent Energie für ihre neuen Kunden müsse die EVO nur 13 Prozent Primärenergie bei der Erzeugung aufwenden.

180 Tonnen weniger Emissionen

Soll heißen: 87 Prozent des Bedarfs können über die Fernwärme gedeckt werden, 13 Prozent werden zusätzlich über Erdgas sichergestellt. „Damit ist der CO2-Ausstoß besonders umweltfreundlich“, versichert Gregor Sieveneck. Je erzeugter Kilowattstunde fielen 73 Gramm CO2 an. „Das sind pro Jahr 180 Tonnen weniger CO2-Emissionen, als wenn die neue Siedlung ihren Energiebedarf komplett über Erdgas decken würde.“