oberhausen. . Die aktuelle Produktion des Performance-Trios „Technocandy“ karikiert als seltsame Polizeiakademie den Drall nach rechts. Premiere am 4. Mai.
Kylie Minogue war nicht nach „Toxic“. 2003 war’s, als ihr der Song für das Album „Body Language“ angeboten wurde. Das ewige Pop-Sternchen lehnte ab – und eine weniger Beständige, Britney Spears, durfte einen Hit draus machen. Aber das ist ohnehin eine falsche Fährte, denn dieser „giftige“ Song soll im Programm „Toxic“ gar nicht vorkommen. Am Freitag, 4. Mai, um 19.30 Uhr präsentiert das Trio „Technocandy“ die Uraufführung im Saal 2 des Theaters.
Und diese Drei versprechen einen durchaus abgründigen Spaß, nimmt man mal das Titelbild des Programms zum Maßstab: Es zeigt einen mit Nägeln gespickten Baseballschläger – aber edel bronziert. Zu Technocandy hatten sich 2012 Banafshe Hourmazdi, seit der aktuellen Spielzeit beim Oberhausener Ensemble, und Frederik Müller noch als Studierende zusammengefunden. Golschan Ahmad Haschemi kam 2015 dazu.
Sie finden: „Die Theaterlandschaft in Deutschland ist zu weiß.“ Banafshe Hourmazdi erzählt von jenen Casting-Anfragen, die sie für Film- oder TV-Parts erreichen: „Eine geflüchtete Frau mit starkem Akzent – dafür habe ich nicht Schauspiel studiert.“
Plot von einer seltsamen Polizeiakademie
Mit Witz, Musik und Widerständigkeit haben sich die Drei für „Toxic“ ein bleischweres Thema vorgenommen: den Rechtspopulismus bis hin zur Militarisierung der Gesellschaft – und zu jenen „Prepper“ genannten Apokalyptikern, die sich auf einen Zusammenbruch der Zivilisation vorbereiten wollen.
Dieses mediale Scharfmachen karikiert „Toxic“ mit dem Plot von einer seltsamen Polizeiakademie, mit dem Ausbilder Mave und den Rekruten Dave und Rave. „Es ist eine Komödie“, betont Frederik Müller, „sehr witzig, sehr schnell, choreographiert und vielleicht auch verführerisch“.
Das Publikum jedenfalls findet sich für 75 Minuten auf einer Tribüne zwischen drei Wachtürmen wieder, das die drei Cops auf Mountainbikes umkreisen. Eine wohl typische Reaktion auf den „toxischen“ Technocandy-Witz zitiert Golschan Ahmad Haschemi: „Krass, worüber lache ich hier eigentlich?“
>>>>>>>>> Im Mai nur zwei Aufführungen
Für die Premiere am Freitag, 4. Mai, um 19.30 Uhr im Saal 2 kosten die Karten 18 Euro, ermäßigt 5 Euro. Im Mai gibt’s von „Toxic“ nur eine weitere Aufführung – und zwar am Sonntag, 6. Mai, um 18 Uhr. Karten kosten dann 14 Euro, ermäßigt 5 Euro. Karten gibt’s an der Theaterkasse, 0208 - 8578 184, und online, theater-oberhausen.de