Oberhausen. . Oberhausen hat einen einsamen Rekord erzielt: Die Zahl derjenigen Zuwanderer, die Deutsche geworden sind, ist überdurchschnittlich geklettert.

Die Zahl der Einbürgerungen ist in Oberhausen im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. 248 Neubürger registrierten die Landesstatistiker für das Jahr 2017. Im Vorjahr waren es noch 149 – das entspricht einem deutlichen Plus von 66,4 Prozent.

Die Stadt erklärt den Anstieg mit der Neubesetzung einer Stelle im zuständigen Ausländeramt. 1,5 Stellen waren dort im Jahr 2016 besetzt, seit dem vergangenen Jahr sind es 2,5 Stellen. Das habe große Auswirkungen auf die Anträge zur Einbürgerung gehabt, erklärt ein Stadtsprecher auf Nachfrage. Denn Entscheidungen über die Anträge könne ausschließlich die Vollzeitkraft treffen.

Bei der Einbürgerungsfeier übergibt Bürgermeister Klaus-Dieter Broß die Urkunden – hier im Mai 2014 mit einer Zuwanderin.
Bei der Einbürgerungsfeier übergibt Bürgermeister Klaus-Dieter Broß die Urkunden – hier im Mai 2014 mit einer Zuwanderin. © Alexandra Roth

Das Plus von mehr als 66 Prozent übertrifft den Landesschnitt deutlich: NRW-weit ist die Zahl der Einbürgerungen lediglich um 1,3 Prozent gestiegen. Insgesamt 27 381 Menschen haben in Nordrhein-Westfalen 2017 die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. In den Nachbarstädten beträgt das Plus in Duisburg 6,6 Prozent, in Essen 16,7 Prozent und im Kreis Wesel, zu dem auch Dinslaken zählt, 1,7 Prozent. In Mülheim ist die Zahl der Einbürgerungen dagegen gesunken, und zwar um 25,2 Prozent.

Im Langzeitvergleich sank die Zahl der Einbürgerungen dagegen stark: Im Jahr 2000 verzeichnete Oberhausen noch 640 neue deutsche Staatsangehörige, 2005 waren es 285, im Jahr 2010 waren es 383. Einen großen Knick gab es von 2015 auf 2016: Damals sank die Zahl der Einbürgerungen von 392 auf 149.