Oberhausen. Eigentlich alle Texte der Söhne Mannheims haben eine Botschaft - eine politische, eine zwischenmenschliche oder eine religiöse. Am Freitagabend spielten sie vor 11.000 Fans in der Oberhausener König-Pilsener-Arena.

Es muss ein schönes Gefühl sein, nach einem wundervollen Konzertabend nach Hause zu kommen und zu wissen: The Show will go on! Alle, die von Xaver Naidoo am Donnerstagabend nicht genug bekommen konnten, kamen am Freitagabend einfach erneut in die Oberhausener König-Pilsener Arena. Die 11 000 Fans in der ausverkauften Halle wurden nicht enttäuscht: Gemeinsam mit den Söhnen Mannheims gelang es Naidoo auch am zweiten Abend, das Publikum über zweieinhalb Stunden mitzureißen.

Eigentlich alle Texte der Söhne Mannheims haben eine Botschaft - eine politische, eine zwischenmenschliche oder eine religiöse. Auch in der Köpi-Arena bezogen die Söhne, die derzeit mit 14 Bandmitgliedern durch Deutschland touren, Stellung: Gegen den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr etwa. Oder bei „Wir wehren uns“, als die Söhne jeden in der Halle dazu ermunterten, auf die Straße zu gehen und herauszuschreien, was einem in diesem Land gegen den Strich geht: „Es lohnt sich wieder, die Stimme zu erheben.“

Wacher und wacher

Bei aller Ernsthaftigkeit, die in den einzelnen Songs steckt, so verkam der Freitagabend zu keinem melancholischen Zusammensein, sondern nach anfänglicher Zurückhaltung wurden die Fans wacher und wacher und begannen, ihre „Söhne“ zu feiern. Diese tanzten nämlich schon bei ihrem ersten Stück „Iz on“ quirlig über die Bühne.

Neben den schnellen, rockigen Nummern, aufgepeppt mit HipHop-Einlagen der Rapper Metaphysics und Marlon B., wechselten die Söhne Mannheims dann zu langsameren Stücken. Unplugged trugen sie „Geh’ davon aus“, ihre aktuelle Single „Ich wollt nur deine Stimme hörn“, „Das hat die Welt noch nicht gesehen“ und „Vielleicht“ vor – beeindruckend die Stimmen aller vier Sänger. Einen ganz starken Auftritt hatte dazu Florian Sitzmann am Piano.

Aufzeichnung für DVD

Getanzt werden durfte dann wieder bei „Can you feel it“ und bei „Wir haben allen Göttern abgeschwor’n“ – dann aber bitteschön hüpfend und mit einer roten Serviette wedelnd. Rund 6000 davon hatten die Söhne Mannheims vor dem Konzert verteilt, um besonders spektakuläre Bilder für die später entstehende DVD aufzuzeichnen.

Wie schon Xavier Naidoo bei seinem Solo-Auftritt, ließen sich auch die Söhne Mannheims viel Zeit. Nach zwei Stunden Programm, beglückten sie die Zuschauer noch mit fünf Zugaben, bevor dann gegen 23 Uhr so manchem im Publikum das unschöne Gefühl beschlichen haben mag: Morgen kann ich nicht mehr wiederkommen.