Oberhausen. . Seit Jahren beklagen sich Stadtbedienstete über den Zustand des Concordia-Hauses. Zumindest der Sozialbereich bekommt nun einen neuen Standort.

Nach jahrelangen Diskussionen und Überlegungen könnten die Mitarbeiter des städtischen Sozialamtes im kommenden Jahr endlich eine neue Wirkungsstätte beziehen. Das ehemalige Sparkassen-Gebäude an der Essener Straße ist mittlerweile leergezogen, die städtischen Angestellten sollen im Sommer nächsten Jahres in das Gebäude einziehen. Die Stadt hatte die Immobilie Ende 2016 von der Sparkasse gekauft.

Über den aktuellen Stand der Entwicklung informierte Immobiliendezernent Jürgen Schmidt in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses. Deren Mitglieder hatten im Vorfeld mehrfach um Informationen gebeten. Dass der Umzug der städtischen Mitarbeiter so schleppend läuft, ist für die Politik seit Jahren ein großes Ärgernis. Bereits 2014 hatten die Mitarbeiter im Concordia-Haus Alarm geschlagen und die marode Bausubstanz, undichte Fenster und sogar Schimmel an den Wänden beklagt.

Auch Kfz-Zulassung wechselt

Immer wieder wurden kleinere Reparaturen durchgeführt, doch spätestens seit Sommer 2016 steht fest: Die Stadt kann das markant-gelbe Gebäude an der Straßenecke Am Förderturm und Concordiastraße nicht halten. Auch die Kfz-Zulassungsstelle an der Hinterseite der Immobilie wird umziehen müssen, ein neuer Standort steht noch nicht fest.

120 Mitarbeiter sind derzeit noch im Concordia-Haus untergebracht, 90 aus dem Bereich Jugend, 30 aus dem Bereich Soziales. In das Gebäude an der Essener Straße wird aber lediglich der Bereich Soziales einziehen. Nach einem Umbau wird es Platz für 165 Mitarbeiter bieten, die derzeit noch auf viele verschiedene Standorte im gesamten Stadtgebiet verteilt sind.

Die Sparkasse hat das Gebäude an der Essener Straße mittlerweile verlassen, die Mitarbeiter des Bereiches Soziales können einziehen.
Die Sparkasse hat das Gebäude an der Essener Straße mittlerweile verlassen, die Mitarbeiter des Bereiches Soziales können einziehen. © Kerstin Bögeholz

Auch der Bereich Jugend hat mehrere Standorte in der Stadt. Das sei zum Teil aber auch gewollt, erklärt Jürgen Schmidt. Denn die Regionalteams sollen möglichst nah als direkte Ansprechpartner etwa für Familien mit Schwierigkeiten dienen. Derzeit sind sie unter anderem im Concordia-Haus, im Bunker Alte Heid und im Alten Rathaus Sterkrade anzutreffen. Letzteres steht derzeit als möglicher neuer Standort für die Musikschule zur Debatte, die städtischen Mitarbeiter müssten in diesem Fall ohnehin ausziehen.

Jobcenter Steinbrinkstraße wird frei

Ob es bei der dezentralen Unterbringung der Mitarbeiter bleibt, oder ob auch der Bereich Jugend einen auf einen Standort konzentriert wird, ist noch unklar. Frei würde beispielsweise das Sterkrader Jobcenter an der Steinbrinkstraße, deren Mitarbeiter zur Marktstraße ziehen. Weitere Objekte seien intern in der Diskussion, aber (noch) nicht im Besitz der Stadt, daher könne er dazu öffentlich keine Stellung beziehen, sagt Jürgen Schmidt.

Unklar ist derzeit ebenso ein möglicher neuer Standort der Kfz-Zulassungsstelle, die ihren Sitz derzeit hinter dem Concordia-Haus hat, sowie die neue Wirkungsstätte der Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung (OWT), die derzeit noch in dem Gebäude an der Essener Straße 51 untergebracht ist.

>>>INFO: Was passiert mit dem Concordia-Haus?

Die Zukunft des Concordia-Hauses steht noch in den Sternen. Seit 2016 stehen die Pläne, das marode Gebäude zu verkaufen. Mögliche Investoren könnten dort etwa Wohnungen bauen. Weiterer Einzelhandel kann an diesem Standort neben dem Bero-Zentrum nicht realisiert werden. Das sieht das Einzelhandelskonzept der Stadt nicht vor.