oberhausen. Die Fraktion „Offen für Bürger“ in der Bezirksvertretung Sterkrade wollte das prüfen lassen. Aber laut Verwaltung gibt es schon ein Fachgutachten.
Um Denkmalschutz für das ehemalige (kleine) Gästehaus der Gutehoffnungshütte (GHH) an der Steinbrinkstraße 192 gab es jetzt eine kurze Diskussion in der Bezirksvertretung. Die Fraktion „Offen für Bürger“ hatte beantragt, den Denkmalwert des Gebäudes zu prüfen und es dann in die Denkmalliste einzutragen. Das fand aber nur die Zustimmung von Antragsteller Werner Nowak und von Jens Carstensen (Linke).
Die Geschichte der GHH sei eng mit Sterkrade verbunden, hatte Nowak in seinem Antrag formuliert. Sowohl optisch wie von seiner Bedeutung her sei das Gebäude markant. „Das Umfeld ist ja auch interessant“ gab er in der Sitzung zu bedenken. Das Haus befindet sich direkt neben dem früheren Rathaus von Sterkrade. Das aber steht unter Denkmalschutz.
Jugendwerk „Die Kurbel“ nutzt einige Räume
Seit zwei Jahren nutzt das katholische Jugendwerk „Die Kurbel“ einige Räume des Gebäudes für seine Jugendarbeit. Dazu wurden seinerzeit 15 000 Euro in die Renovierung gesteckt. Das Gästehaus hat eine Nutzfläche von 300 Quadratmetern und stand zuvor über zehn Jahre lang leer. Nur gelegentlich wurde es als Probenraum des Sängerbundes der GHH genutzt. Ursprünglich hat es ein Restaurant beherbergt, außerdem mehrere Besprechungsräume. Bei der Vermietung als Jugendtreff gehörte es noch dem MAN-Konzern.
Beigeordnete Sabine Lauxen, die auch für Denkmalschutz zuständig ist, gab den Bezirksvertretern den Hinweis, die Denkmalbehörden hätten bereits 2016 keinen Denkmalwert des Gebäudes feststellen können. Laut Fachgutachten habe es zwar baukulturellen Wert. Durch Umbauten sei es aber vielfach im Innern verändert worden. Wohl seien Teile der Innenausstattung noch erhaltenswert.
Brandschutz als Kosten-Problem
Als gangbaren Weg zeigte Lauxen auf, das Gebäude im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts für die Belebung der Sterkrader City vielleicht zu neuem Leben erwecken zu können. Sie schenkte den Lokalpolitikern aber gleich einen Wermutstropfen ein: „Der Brandschutz ist da ein großes Thema. Eine prekäre Angelegenheit.“ Denn entsprechende Maßnahmen wie zusätzliche Fluchtwege oder rauchdichte Zwischentüren oder schwer entzündliche Innenverkleidungen würden enorme Kosten verursachen.
In ihrem Antrag hatte die Fraktion „Offen für Bürger“ dargelegt, dass in der Vergangenheit bereits Bauwerke von historischer Bedeutung nicht durch Denkmalschutz gesichert worden seien. Als Beispiele nannte sie das Mosaik des Künstlers Walter Mawick am ehemaligen Sparkassen-Gebäude an der Finanzstraße und die abgerissene Halle des Architekten Bruno Möhring am Sterkrader Tor.