OBERHAUSEN. . Bahn will Abdeckung vor Streckenausbau nicht mehr ersetzen. Ingendoh (CDU): „Stadt muss Druck machen!“ Zimkeit (SPD) plant Ortstermin.
Die Deutsche Bahn will das fehlende Dach am Bahnsteig des Bahnhofs Sterkrade vor der Erneuerung der Station im Zuge des Ausbaus der Bahnstrecke Oberhausen-Emmerich nicht mehr ersetzen. Das teilt die DB-Pressestelle auf Anfrage unserer Zeitung mit.
Im Zuge der jüngsten Winterstürme war der verbliebene Teil der Dachabdeckung sehr stark beschädigt worden. Eine Reparatur sei nicht mehr möglich gewesen, so ein DB-Sprecher. Aus Sicherheitsgründen sei daraufhin das Dach an den Gleisen 2 und 3 komplett entfernt worden.
Die Bahnkunden warten seitdem unter einem traurig-löchrigem Gerippe auf ihren Zug und sind dort dem Regen schutzlos ausgesetzt. Erst vor wenigen Tagen hatte die CDU das massiv kritisiert und eine schnelle Reparatur des Dachs gefordert. Die Union will sich dafür einsetzen, dass die Stadtverwaltung Druck bei den Bahn-Verantwortlichen macht, damit die Abdeckung schnellstmöglich erneuert wird.
Von schnellem Dachersatz will die Bahn nichts wissen
Doch von schneller Reparatur will die Bahn nichts wissen, denn der Bahnsprecher verweist darauf, dass die Station im Zuge des Ausbaus der Strecke Emmerich-Oberhausen ja sowieso grundlegend modernisiert werde, auch wenn dafür leider noch kein konkreter Baubeginn genannt werden könne.
Als Übergangslösung hat die Bahn derweil eine konkrete Maßnahme im Visier: „Natürlich wollen wir den Reisenden an der Station in Sterkrade auch weiterhin einen Wetterschutz zur Verfügung stellen“, erklärt der Bahnsprecher. Aus diesem Grunde würden die dort bereits bestehenden Windschutzhäuschen demnächst vorübergehend mit Dächern ausgestattet, um den wartenden Passagieren einen Schutz zu bieten.
In diesem Punkt ist die Bahn allerdings über ihren eigenen Bahnsteig schlecht informiert: Derzeit gibt es auf dem Sterkrader Bahnsteig nur ein einziges Windschutzhäuschen – und das hat bereits ein Dach!
Ingendoh: Windschutzhäuschen keine Dauerlösung
Solche Windschutzhäuschen mit Regendach hält Holger Ingendoh (CDU) allenfalls für eine Übergangslösung, die nur dann akzeptabel sei, wenn der Umbau des Bahnhofs Sterkrade in spätestens zwei Jahren beginnen könne. „Aber wir wissen ja nicht, wann es mit dem Bahnhofsumbau wirklich losgeht. Sollen die vielen Reisenden an diesem wichtigen Nahverkehrs-Knotenpunkt jetzt vielleicht jahrelang im Regen stehen?“, fragt der Politiker.
Ingendoh sieht sich durch die Antwort der Bahn in seiner Forderung bestätigt, dass die Stadt auf allen Ebenen Druck machen muss, damit die Erneuerung des Bahnhofs Sterkrade im Zuge des Streckenausbaus möglichst schnell beginnen kann.
Zimkeit: Ortstermin direkt nach den Ferien
SPD-Landtagsabgeordneter Stefan Zimkeit, selbst regelmäßiger Bahn-Nutzer, sieht’s ähnlich – der Zustand am Sterkrader Bahnhof sei nicht hinnehmbar. Der Sozialdemokrat plant direkt nach den Osterferien einen Ortstermin mit dem Bahnhofsmanager. Zimkeit: „Ich erwarte von der Bahn, dass sie sicherstellt, dass die Kunden in Sterkrade nicht im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen.“