Studierende der Düsseldorfer Robert-Schumann-Hochschule glänzen als Gäste des Künstlerfördervereins im Ebertbad mit komödiantischem Esprit.
Gioachino Rossinis Oper „La Cenerentola“ basiert auf einer französischen Fassung des Märchens vom Aschenputtel, die auf alle märchenhaften und magischen Bezüge verzichtet. Übrig bleibt eine burleske Gesellschaftskomödie um Schein und Sein, um Neid, Missgunst und natürlich „Amore“ – und nach vielen Turbulenzen mit einem „happy end“.
Das ist genau der Stoff, der die Rossini-typische Art von „Italianitá“ anregt: Eine Synthese von Eingängigkeit, Virtuosität und einer gewissen Darstellungswut, die alles nach außen in die Sicht- und Hörbarkeit treibt.
So war’s am Sonntag während der Matinée des Künstlerfördervereins im Ebertbad zu erleben: Drei Sängerinnen und vier Sänger – Valerie Eickhoff in der Titelrolle, Anna Rabe, Verena Tönjes, Bryan Lopez Gonzalez, Thomas Kildisius, Michael Daub und Robin Liebwerth – alle Studierende aus der Opernklasse der Düsseldorfer Robert-Schumann-Hochschule, boten einen derart rasanten Querschnitt durch Rossinis komische Oper, dass den Zuhörern angesichts mitunter irrwitziger Stimmakrobatik nur noch das Staunen blieb.
Aber mehr als das: Die Darstellung der Situationskomik in manchen Szenen – sei es in Magnificos (Thomas Kaldisius) Traum vom glücksbringenden Esel, in Dandinis (Michael Daub) Parodie auf den „erhabenen“ Stil oder im Gekeife von Aschenputtels bösen Schwestern (Anna Rabe und Verena Tönjes) im Schluss-Sextett – brachten den komödiantischen Esprit vollendet über die Rampe. Den Lebensläufen der jungen Sängerinnen und Sänger ist zu entnehmen, dass sie alle im Begriff sind, sich in die „freie Wildbahn“ des professionellen Opern- und Konzertbetriebs zu wagen. Man darf gespannt sein, an welchen Opernhäusern diese schönen Stimmen einem bald begegnen werden.
Organisiert und geleitet hat diese besondere Matinee – noch vor der Düsseldorfer Premiere von „La Cenerentola“ – die in Oberhausen lebende Pianistin Shushan Hunanyan, seit 2011 Lehrbeauftragte an der Robert-Schumann-Hochschule und seit 2017 in der Opernklasse tätig. Wie sie die wirbelnden Orchesterparts Gioachino Rossinis (1792 bis 1868) am Flügel verwirklichte, war nur zu bewundern.