OBERHAUSEN. . Zum Grillaband kamen auch Oberbürgermeister Daniel Schranz und WBO-Chefin Maria Guthoff. Für die Anwohner gab’s Currywurst und Pils.
Fast genau 26 Monate nach dem Baustellenstart an der Richard-Dehmel-Straße gab es nun endlich mal einen sehr erfreulichen Ortstermin – unter das unter ganz besonderen Vorzeichen: Die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) hatten die Anwohner zur finalen Baustellenparty eingeladen, denn weitestgehend ist die Wohnstraße nach endlosen Verzögerungen bei der Erneuerung der Kanalisation nun fertiggestellt.
Über die Dauerbaustelle an der Richard-Dehmel-Straße und die entsprechenden Ursachen hatte unsere Zeitung immer wieder ausführlich berichtet. Genau am 4. Januar 2016 liefen hier die Arbeiten zur Erneuerung der Kanalisation an. Die Baufirma arbeitete sich aus Richtung Süden (Zum Dörnbusch) nach Norden vor (Nikolaus-Groß-Straße). Im Verlauf der Arbeiten kam es immer wieder zu erheblichen Verzögerungen – nicht etwa, weil die ausführende Firma fehlerhaft arbeitete, sondern weil es hier offenbar massive geologische Probleme gibt. Bei Starkregen fluteten die Wassermassen die Baugruben. An vielen Stellen senkte sich der Boden ab, und das auch an den Grundstücksgrenzen – mit entsprechenden Folgen und Schäden auf privatem Grund.
OB Schranz stellte sich der Bürgerkritik
Zuletzt stellte sich Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) im September 2017 den verärgerten Anwohnern bei einer eigens einberufenen Versammlung und hörte sich die Bürgerkritik im Detail an.
In diesem Frühjahr ist die Baustelle nun endlich passé. Bei der besagten Bürgerversammlung hieß es von Seiten der Teilnehmer, man könne ja mal eine Abschlussparty veranstalten, wenn alles endlich vorbei sei. Die WBO griff diesen Gedanken kurzerhand auf und lud nun tatsächlich zu einer finalen Zusammenkunft unter freiem Himmel ein, auch als ein „Dankeschön“ an die Anwohner, die ja über zwei Jahre lang mit massiven Einschränkungen und Ärgernissen zu leben hatten. Ursprünglich sollte die Baustellenzeit nach neun Monaten vorbei sein.
Prominente Gäste auf der Garagenzufahrt
Prominenten Besuch konnte Horst Tiefenbach, Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Tackenberg I und stellvertretender NRW-Landesvorsitzender im Verband Wohneigentum, auf seiner Garagenzufahrt begrüßen. Denn hier fand die Open-Air-Party statt. Auch Oberbürgermeister Daniel Schranz und WBO-Chefin Maria Guthoff schauten vorbei. Für die zahlreichen Gäste aus der Nachbarschaft gab es Pils und Currywurst. Es wurde entspannt geplaudert. Auch das Märzwetter spielte allerbestens mit.
Anwohnerbeiträge im Blickpunkt
Jetzt hoffen alle Anwohner noch auf eine möglichst moderate Anlieger-Rechnung. Die Beiträge für den Straßenausbau orientieren sich an Grundstücksgröße und Haustyp, könnten an der Richard-Dehmel-Straße bis zu rund 12 000 Euro betragen, wie Horst Tiefenbach befürchtet. Das sei unsozial und ungerecht und für viele Hausbesitzer finanziell gar nicht zu tragen.
Tiefenbach verweist in diesem Zusammenhang auf eine Klage des Verbandes Wohneigentum Bayern beim dortigen Verfassungsgerichtshof. Die obersten Richter überprüfen in dem südlichen Bundesland derzeit, ob Straßenausbaubeiträge überhaupt rechtmäßig erhoben werden. Die Klage könnte bundesweite Wirkung entfalten, falls die Richter solche Beiträge für nicht rechtens erklären.
Bereits bei der Versammlung im September 2017 hatte OB Schranz ankündigt, dass man im Oberhausener Rathaus von Juristen prüfen lassen werde, ob man den Anwohnern bei den im Zuge der Baustelle fällig werdenden Abgaben entgegenkommen könne.