oberhausen. . Lichtanlage, Möbel, Instrumente: Die Fabrik K14 putzt sich heraus. 2019 feiern sie hier 50 stolze Jahre, ihr Programm mit Seele schon jetzt.
Die sanfte Revolution steht direkt hinter der Theke und besitzt einen Schonwaschgang: Seit 49 Jahren kennen die Oberhausener die Fabrik K14 nicht nur als rühriges sozio-kulturelles Zentrum, sondern auch als einen Ort, um in gemütlicher Atmosphäre, manchmal mit einem Glas Wein in der Hand, zu verweilen. Aber erst jetzt haben sich die Ehrenamtlichen hinter der Theke einen mechanischen Helfer gegönnt. Eine neu angeschaffte Spülmaschine hilft ihnen endlich mit dem Glanz der Gläser.
Die Kulturschaffenden haben in den vergangenen zwei Jahren investiert. Stück für Stück für Stück. Große finanzielle Sprünge sind an der Lothringer Straße 64 kaum möglich. „In den Räumen steckt also viel Handarbeit der Ehrenamtlichen“, sagt Stephan Brieden, der Vorsitzende des Vereins zur Förderung politischer Bildung.
Oben auf der Empore stehen noch einige Holzbänke und warten auf den Anstrich; unten hat der Fußboden schon eine neue Lackierung erhalten. „Mit der Zeit ist so etwas eben abgetreten“, sagt Helmut Schlünzen. Neue strahlende Vorhänge schmücken die Wände und ja, auch die Instrumente, von der Mandoline bis zur Geige, die an Seilen von der Decke baumeln, sind neu, wie Evi Brieden ergänzt.
Ehemalige Schlosserei behutsam aufgehübscht
Das Gebäude der ehemaligen Schlosserei wird behutsam aufgehübscht, die Seele soll nicht verändert werden. Rund 10 000 Euro haben sie über die Jahre in die Hand genommen. Im 170 Personen fassenden Saal steht nun auch eine moderne, mehrfarbige Lichtanlage bereit. Einzelne Veranstaltungen werden von der Stadt gefördert, ansonsten finanziert sich die Fabrik K 14 aus eigenen Mitteln.
Den Charakter des historischen Ortes zu verändern, wäre allerdings auch eine Sünde gewesen: Helge Schneider nutzte die Fabrik in jüngeren Jahren als Probenraum – und auch heute gibt es immer wieder kulturelle Perlen, die sich schnell verkaufen. Am Samstag, 17. März, kommen die Lappländer zu einem exklusiven Konzert mit Irish Folk an die Lothringer Straße. Und am Samstag, 22. September, steht mit Ron Williams (bekannt aus der TV-Show„Spaß am Dienstag“) ein Clubkonzert mit dem Jörg Seidel Trio auf dem Programm. Kleine Auszüge aus dem Kalender.
Zukunftsmusik: Programm zum 50. Geburtstag
Natürlich werkeln die ehrenamtlichen „Fabrik-Arbeiter“ hinter den Kulissen schon eifrig am Programm zum 50. Geburtstag: Am 3. Mai 2019 gibt es eine interne Feier, am 29. Juni 2019 eine öffentliche. Zukunftsmusik: Wer zum halben Jahrhundert spielt, wird noch nicht verraten. Doch die Fabrik K14 sieht sich trotzdem nicht als verschworene Gemeinschaft: Die Räume können Interessierte mieten. Rechte Gruppierungen haben hier Hausverbot, wuselige Teenagerpartys passen ebenfalls nicht, ansonsten sei aber viel Kulturelles in den Räumen möglich.
Und: Die politische Bildung, so sagt schon der Name des Vereins, soll im K 14 auch in Zukunft nicht zu kurz kommen. Friedensinitiative, evangelische Kirche, die Grünen und der Presseklub treffen sich hier regelmäßig.
>>>>> Fabrik gilt als ältestes sozio-kulturelles Zentrum
Die Gründung der Fabrik K14 geht auf den 13. Mai 1969 zurück. Damit gilt das sozio-kulturelle Zentrum als das älteste noch existierende seiner Art in Deutschland. Der Verein zur Förderung politischer Bildung versteht sich als gemeinnützig, politisch und konfessionell ungebunden und wird ausschließlich ehrenamtlich geleitet und verwaltet.
Finanziell arbeitet der Verein unabhängig. Eine wichtige Einnahmequelle ist neben Spenden der Getränkeverkauf bei Veranstaltungen. Die Räume können angemietet werden. Geburtstage, Jubiläen und Gruppentreffen sind möglich. Eine beliebte Reihe ist der Eifelmarkt, der in den Räumen und im Hof alljährlich stattfindet. Infos online: fabrik-k14.de