Buschhausen. . Der dritte Bauabschnitt der Millioneninvestition „Kanalbaustelle“ in Buschhausen startet im Mai, Ende 2018 sollen alle Arbeiten beendet sein.

Im Juni 2015 haben die Bauarbeiten der außergewöhnlichen Kanalgroßbaustelle Düker Nordbeeck begonnen. Jetzt nähert sich das Mammutprojekt seinem Ende.

Zwischen Gartroper Straße/ Ecke Rosastraße und dem Gelände der MAN GHH wurden auf rund 145 Metern Kanalrohre unterirdisch vorgetrieben – gearbeitet wurden in 23 Metern Tiefe. Im Juni 2016 war die erste Bauphase beendet. Der zweite Bauabschnitt, in dem die Stahlbeton-Schachtbauwerke in der Höhe eines fünfstöckigen Hauses errichtet wurden, endete Ende 2017.

Als Düker wird übrigens eine Leitung zur Unterquerung einer Straße, eines Tunnels oder – wie in diesem Fall – von Bahngleisen bezeichnet. Sie funktioniert wie ein Siphon am Waschbecken.

Voraussichtlich im Mai 2018 beginnt der dritte Bauabschnitt, bei dem es um die maschinen- und elektrotechnische Ausrüstung des Dükers geht. Es müssen Arbeits- und Wartungsbühnen eingebaut werden, um an die Kanal- und Versorgungsleitungen zu kommen und Wartungsarbeiten an den Pumpen durchzuführen. Der dritte Bauabschnitt wird voraussichtlich bis zum Ende dieses Jahres dauern.

Die Kanalgroßbaustelle Düker Nordbeeck war wegen des Ausbaus der Bahnstrecke Oberhausen-Emmerich – der Betuwe-Linie – erforderlich. Die Deutsche Bahn wird auch den Rangierbahnhof Oberhausen-Osterfeld mit einem weiteren Gleis neu anbinden. Diese neue Anbindung unterquert die Betuwe-Linie in einem Tunnel und wäre mit den vorherigen Abwasseranlagen kollidiert. Der neue Düker unterquert den Tunnel-Abzweig der Güterstrecke nochmals, so dass eine neue Tiefenlage von 23 Metern entstanden ist.

100 Pfähle aus Beton

Nachdem die ersten Vorarbeiten im Sommer 2015 erledigt waren, wurden die Baugruben ausgehoben. Eine Bohrpfahlwand diente als Baugrubensicherung. Insgesamt wurden mehr als 100 fast 30 Meter lange Pfähle aus Beton für beide Baugruben benötigt. „Bei diesen Arbeiten war besondere Vorsicht geboten, auch weil unterhalb des Grundwasserspiegels gearbeitet wurde“, erklärt WBO-Geschäftsführerin Maria Guthoff.

Danach folgte die Errichtung der Ziel-Schachtbaugrube an der Gartroper Straße/Ecke Rosastraße; die Startgrube lag auf dem MAN-GHH-Gelände.

Die Arbeiten des ersten Bauabschnitts dauerten ein Jahr. In der zweiten Bauphase bis Dezember 2017 wurden dann unter anderem die eigentlichen Schachtbauwerke in der Start- und der Zielbaugrube sowie die Anschlusskanäle geschaffen. In diesen beiden Phasen fielen die mit Abstand aufwändigsten Arbeiten des Millionen-Projekts an, das die bisher größte und außergewöhnlichste Kanalbaustelle der WBO ist, betont WBO-Sprecherin Andrea Rupprath.

>>>>>Zwei Leitungen wurden gelegt>>>>>>

Im Mai 2017 begannen die Rohrvortriebsarbeiten für die neuen Kanäle. Von der Startgrube wurde ein Stahlbetonrohr mit 30 Zentimeter dicken Wänden und 2,8 Meter Innendurchmesser unterirdisch verlegt.

Darin wurden zwei Leitungen für den Trockenwetterabfluss und den Maximalabfluss bei Regen eingebracht.