oberhausen. . Der Energieversorger der Stadt Oberhausen, die EVO AG, möbelt ihre Hauptverwaltung auf. Sie soll ein attraktiveres Tor zur Innenstadt bilden.
Für drei Millionen Euro will die halb städtische Energieversorgung Oberhausen (EVO) ihre Zentrale an der Danziger Straße komplett erneuern. Künftig ranken umweltfreundlich Grünpflanzen an der Außenfassade, das Dach erhält eine Begrünung und eine Solaranlage. Mit dem daraus gewonnenen Strom soll das gesamte Gebäude in der Nacht auffällig angestrahlt werden. Neben diesen sichtbaren Merkmalen wird die EVO ihr Hauptgebäude bis Ende 2019 energetisch auf Vordermann bringen.
EVO-Vorstand Bernd Homberg stellte die genauen Pläne des aufwendigen Bauprojekts am Donnerstag dem Umweltausschuss der Stadt vor. „Da wir mit unserer Hauptverwaltung das Eingangstor zur Innenstadt sind, wollen wir die Fassade ansprechend gestalten.“
Denn die derzeitige Fassade ist veraltet: Sie stammt aus den 1970er Jahren und kann nicht mehr gereinigt werden. Für die Fenster gibt es keine Ersatzteile mehr.
Das Tagesgeschäft kann weiter laufen
Schon 2004 ließ die EVO deshalb zusammen mit Architekten und dem Fraunhofer-Institut Umsicht einen Masterplan für das gesamte Zentralgebäude entwickeln. Man wollte ausloten, welche Variante wirtschaftlich besonders sinnvoll ist. Man hat sogar geprüft, ob ein Neubau billiger als eine aufwendige Sanierung des Altbaus ist. „Da es von den Kosten her fast gleich ist, haben wir uns für eine Sanierung entschieden“, sagt Homberg. Das ist nicht so verblüffend, denn so kann das Unternehmen das Tagesgeschäft ohne große Einschränkungen weiter laufen lassen.
Zudem sind die Büros und Waschräume gut in Schuss – größtes Manko der Immobilie ist die Fassade. Diese soll in Zukunft nicht mehr mit Styropor gedämmt sein, sondern mit einer umweltfreundlicheren mineralischen Isolierung. „Bei der Fassadenbegrünung haben wir uns vom Fraunhofer-Institut beraten lassen, um zu wissen, welche Pflanzen sinnvoll sind“, erklärt Homberg. So werden an der Fassade ausschließlich rankende Pflanzen gepflanzt. Darüber hinaus soll auch das Dach des Gebäudes begrünt werden. Der Vorteil: Die Belastung der Luft mit Kohlendioxid wird gemindert – eine gute Maßnahme gegen den Treibhauseffekt.
Politiker loben Bauprojekt
Im Umweltausschuss äußerten sich Ratspolitiker lobend zu den Bauplänen. „Das Projekt ist großartig. Es verbindet zwei Ziele, Ökologie und Stadtgestaltung“, so Albert Karschti von der Bürgerliste.
Die Umsetzung soll allerdings erst im Frühjahr 2019 erfolgen. Hombergs Motto: „Sorgfalt geht vor Eile.“ Neun Monate später wird dann die Stadt um ein auffälliges Bauprojekt reicher sein.
>>>>>>> Umsatz von 210 Millionen Euro im Jahr
Die EVO gehört zu 50 Prozent der Stadt Oberhausen und zu 50 Prozent dem Energiekonzern Innogy SE (früher RWE). Die EVO macht nach dem aktuellen Geschäftsjahresbericht von 2016 einen Jahresumsatz von 210 Millionen Euro, beschäftigt inklusive der Tochterunternehmen wie die Firma „OB-Netz“ 422 Mitarbeiter und erwirtschaftet ein Jahresergebnis nach Steuern von 13,7 Millionen Euro.
Der Wettbewerbsdruck auf dem Strom- und Erdgasmarkt ist nach Einschätzung der EVO unverändert hoch. Auf dem Strommarkt konkurriert die EVO im Oberhausener Netzgebiet mit 229 Anbietern, im Gasbereich sind es 154 (Stand: 31. Dezember 2016). Damit hat sich die Konkurrenzlage für die EVO im Vergleich zum Vorjahr (Strom: 208 Anbieter, Erdgas: 126) nochmals verschärft.